Reminiszenz

CeBIT 2002: Frühere Visionen von Smartphones & mobilem Internet

Rückblick auf die damals wichtigste Mobilfunkmesse in Europa
Von Rita Deutschbein mit Material von dpa

Vom 6. bis 10. März findet in Hannover wieder die CeBIT statt. Vor 10 Jahren war die Ausstellung noch die wichtigste Mobilfunkmesse in Europa. Damals wurden vor allem Themen rund um die Neuerungen in der Mobilfunkbranche gezeigt: Die zu diesem Zeitpunkt noch wenig bekannte MMS, mit der nicht nur Textmitteilungen als SMS, sondern auch Bilder und Videos via Handy versendet werden konnte, wurde beworben und die Telekommunikationsanbieter bauten gerade die Infrastruktur für die dritte Mobilfunkgeneration UMTS auf, um ihren Kunden leistungsfähige Smartphones statt einfacher Handys verkaufen zu können.

CeBIT 2002: Frühere Visionen von Smartphones & mobilem Internet Rückblick auf die CeBIT 2002
Bild: dpa / Montage: teltarif.de
Auch 2012 behandeln die Großen der Branche ähnliche Themen - nur mit dem Unterschied, dass diese zehn Jahre später vor allem auf dem Mobile World Congress in Barcelona diskutiert werden und nicht mehr auf dem Messegelände in Hannover. Die Telkos investieren heute in die vierte Mobilfunkgeneration LTE - und fragen sich wie damals, ob und wie sich die Milliarden-Summen rechnen werden.

CeBIT 2002: Die Anfänge der mobilen Daten

Vodafone kündigte auf der CeBIT 2002 konkret den Start des UMTS-Netzes in Deutschland an. Und E-Plus preschte mit einer deutschen Version des japanischen Mobilfunkdienstes i-Mode voran. In Japan schossen damals Anwendungen für i-Mode - etwa Online-Spiele oder Nachrichtenangebote für das Handy - wie Pilze aus dem Boden und begeisterten ein Millionenpublikum. In Deutschland und Europa floppte der Dienst allerdings brutal, weil die großen Provider i-Mode nicht lizenzierten - 2008 stellte E-Plus das Projekt wieder ein.

Erst einige Jahre später trugen verbesserte Smartphones von Anbietern wie Nokia und dann 2007 das iPhone von Apple dazu bei, dass sich die Mobilfunk-Anbieter keine Sorgen mehr über eine zu schwache Auslastung ihrer GPRS- und UMTS-Netze Gedanken machen mussten. Damals sollte UMTS als mobile Breiband-Kommunikation all diejenigen positiv überraschen, die die Vorgängertechnologie WAP - also das mobile Internet im herkömmlichen GSM-Netz - nur spöttisch mit "Wait and Pay" (warten und bezahlen) übersetzten. Heute sind mit LTE die Übertragungsgeschwindigkeiten zwar viel höher als bei UMTS - doch wegen des enormen Wachstums des Smartphone-Marktes zeichnet sich schon wieder der Punkt ab, an dem die Netze erneut verstopft sind und mobilen Anwender warten und trotzdem zahlen müssen.

Wer den Award für das beste Produkt 2002 erhalten hat und wie die Anfänge von Siri, Alice und Co. aussahen, lesen Sie auf der folgenden Seite.