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Blackberry Priv: Der Android-Slider mit Tastatur im Test

Wir haben das Blackberry Priv eine Woche lang einem intensiven Test unterzogen und berichten über unsere Erfahrungen mit dem Android-Slider, der als erstes Smartphone mit der Google-Firmware seit mehreren Jahren wieder eine Hardware-Tastatur mit sich bringt.
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Herzstück des Blackberry Priv ist der Qualcomm Snapdragon 808 mit sechs Prozessor-Kernen, die mit bis zu 1,8 GHz getaktet werden. Diesem stehen 3GB Arbeitsspeicher zur Seite. Kein Wunder also, dass die Bedienung des Blackberry Priv in der Regel sehr flüssig läuft. Nur hin und wieder gönnt sich der Bolide bei verschiedenen Bedienschritten eine kleine Gedenksekunde. Das Blackberry Priv ist sehr gut verarbeitet Das Blackberry Priv ist sehr gut verarbeitet
Foto: teltarif.de

BlackBerry Priv

Wenn das Smartphone etwas intensiver gefordert wird, ist festzustellen, dass die Rückseite sehr warm wird. Das ist nicht wirklich unangenehm, aber eben doch auffällig. Darüber hinaus fällt auf, dass ausgerechnet der Blackberry Hub, die auf das Android-System portierte Nachrichtenzentrale des Smartphones, zum Teil sehr langsam auf Eingaben reagiert. Das beginnt schon damit, dass das Starten des Hubs teilweise zwei bis drei Sekunden dauert.

Blackberry Hub auch auf dem Android-Smartphone verfügbar

Im Blackberry Hub werden eingehende E-Mails und SMS, verpasste Anrufe und Facebook-Updates, Twitter-Nachrichten und Mitteilungen aus dem Blackberry Messenger BBM angezeigt, um nur einige Beispiele zu nennen. Ganz so konsequent wie beim Blackberry-eigenen Betriebssystem Blackberry 10 funktioniert der Hub unter Android aber noch nicht. So werden WhatsApp-Nachrichten hier derzeit noch nicht berücksichtigt.

Generell kann der gut gemeinte Blackberry Hub durchaus auch für leichtes Chaos sorgen. Wer hier beispielsweise auch seine Gmail-Adresse verwaltet, bekommt eine Benachrichtigung für eingehende E-Mails gleich doppelt: zum einen im Hub und zum anderen in der Mitteilungszentrale, die das Android-Betriebssystem von Haus aus an Bord hat.

Oberfläche erinnert an Stock Android

Überhaupt hat sich Blackberry bemüht, die Android-Oberfläche möglichst wenig zu verändern. So erinnern Menüstruktur und Features durchaus an ein Nexus-Smartphone von Google. Blackberry hat die Google-Dienste aber um sinnvolle eigene Anwendungen ergänzt. So setzt der Hersteller auch für die Kontakte und den Kalender auf selbst entwickelte Apps.

Dazu gibt es DTEK, eine Applikation, die es jederzeit ermöglicht, Sicherheitslücken auf dem Smartphone aufzuspüren. Welche Apps haben welche Berechtigungen angefordert? Welche Programme griffen wann auf den eigenen Standort zu? Hat man vielleicht versehentlich die Entwickler-Optionen aktiviert? DTEK gibt Antworten auf diese und weitere Fragen.

Blackberry patzt ausgerechnet bei der Sicherheit

Headset, Netzteil, USB-Kabel und Werkzeug zum Einsetzen der SIM-Karte werden mitgeliefert Headset, Netzteil, USB-Kabel und Werkzeug zum Einsetzen der SIM-Karte werden mitgeliefert
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Für echte Sicherheit kann die Anwendung indes noch nicht sorgen, da sie es noch nicht ermöglicht, Apps bestimmte Berechtigungen zu entziehen. Das ist unter Blackberry 10 problemlos möglich und soll auch beim Blackberry Priv möglich sein, sobald das Marshmallow-Update verfügbar ist. Mit Android 6.0 liefert Google selbst die Werkzeuge dafür mit. Allerdings ist es nicht nachvollziehbar, dass Blackberry als ein auf Sicherheit spezialisiertes Unternehmen hier nicht auch bei Android Lollipop entsprechende Firmware-Anpassungen vorgenommen hat. Anbieter wie Cyanogen zeigen, dass das problemlos möglich gewesen wäre.

Der neben den Software-Lösungen von Blackberry wichtigste Mehrwert gegenüber anderen Android-Smartphones ist zweifellos die Hardware-Tastatur. Dabei ist das Priv mit 9 Millimetern zwar etwas dicker als viele andere aktuelle Handys. Es ist aber durchaus noch ein Handschmeichler und kann mit geschlossenem Slider wie jeder andere Androide verwendet werden. Die vorinstallierte Blackberry-Tastatur kennen wir in ähnlicher Form von Geräten die dem Blackberry Z10 oder Leap. Sie überzeugt durch Wortsvorschläge, die sich per Wisch-Geste auswählen lassen. Für längere Texte wird dann der Slider ausgefahren, um mit der Hardware-Tastatur zu schreiben. Diese ist aufgrund der Bauform des Smartphones recht klein. Dennoch kann man nach einer kurzen Zeit der Eingewöhnung gut damit schreiben.

Auf der vierten und letzten Seite erfahren Sie mehr zu WLAN und Mobilfunk-Nutzung, Bluetooth im Auto und App-Einsatz. Dazu ziehen wir ein Fazit nach einer Woche Dauer-Test des Blackberry Priv.

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