Archos 50 Helium 4G im Test: Günstiges LTE-Smartphone im 5-Zoll-Format
Auf dem Modell ist mit Android 4.3 (Jelly Bean) nicht das brandaktuellste Betriebssystem von Google vorinstalliert, aber immerhin die Vorgängerversion. Die Android-Nutzeroberfläche hat Archos weitestgehend beibehalten. Neben den typischen Android-Anwendungen wurde eine eigene Video- und Musik-App hinzugefügt. Mit dem Quad-Core-Prozessor MSM 8926 von Qualcomm und 1,2-GHz-Taktung sowie 1 GB Arbeitsspeicher lässt es sich ruckelfrei durch das Menü des 50 Helium 4G gleiten. Anwendungen öffnen sich schnell und die Kamera-App ist nach nur einem kurzen Moment betriebsbereit. Auch größere 3D-Spiele können auf dem Modell gespielt werden.
Austauschbarer Akku und microSD-Kartenslot
Bild: teltarif.de / Paulina Heinze
Von den 8 GB Speicher auf dem Gerät stehen knapp 6 GB zur Verfügung, wobei diese in internen Speicher mit 2,07 GB und interne SD-Card von 3,9 GB aufgeteilt sind. Zusätzlich besitzt das Archos 50 Helium 4G einen Speicherkartenslot. Ein 2 000 mAh starker Akku ist für ein 5-Zoll-Gerät nicht sonderlich ausdauernd und bewegt sich eher im Mittelfeld. Ein Tag kann ohne Stromquelle durchaus drin sein. Mit einem weiteren Nutzungstag ohne Laden sollte der Anwender jedoch nicht rechnen.
LTE Cat 4 mit bis 150 MBit/s im Downstream
Schnelles Surfen via LTE
Bild: teltarif.de / Paulina Heinze
Das 50 Helium 4G unterstützt den schnellen Mobilfunkstandard LTE in den Frequenzen um 800, 1 800 sowie 2 600 MHz. Theoretisch ermöglicht das Smartphone Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 150 MBit/s im Down- sowie 50 MBit/s im Upstream. Die tatsächliche Surfgeschwindigkeit ist nicht nur vom Endgerät, sondern auch vom genutzten Mobilfunknetz abhängig. In unserem Test konnten wir im Telekom-LTE-Netz Höchstwerte von 96 MBit/s im Downstream sowie knapp 40 MBit/s im Upstream erreichen.
Beim Telefonieren ist die Sprachqualität und Lautstärke gut. Der Klang über die Lautsprecher hingegen ist wenig überzeugend. Beim Autorennspiel Asphalt 8: Airbone hätte der maximale Sound beispielsweise ruhig lauter sein können. Und auch beim Abspielen von Musik oder Videos fehlt es an etwas an Tiefe.
8-Megapixel-Kamera und ein eigenwilliges Menü
Die Einstellungs-Möglichkeiten in der Kamera-Anwendung weisen keine bequeme Nutzerführung auf. Die verfügbaren Einstellungen sind bei der Hauptkamera in drei Bereiche eingeteilt, zwischen denen nicht einfach hin und her gewechselt werden kann. Der Nutzer muss erst aus dem einen Menü raus, um in eins der anderen beiden zu gelangen. Zudem erschließen sich Abkürzungen wie "ZSL" nicht jedermann. Insgesamt wirkt die Kamera-Anwendung noch nicht vollends ausgereift.
Das Menü der Hauptkamera
Bild: teltarif.de / Paulina Heinze
Die Aufnahmen mit der 8-Megapixel-Hauptkamera reichen für Schnappschüsse durchaus aus. Unser erstes Testfoto, welches bei Kunstlicht und mit LED-Blitz aufgenommen wurde, weist einen leichten Blaustich auf. Zudem wirken die Konturen etwas unscharf. Die 2-Megapixel-Frontkamera kann, wie auch die Hauptkamera, Panorama-Bilder aufnehmen. Sowohl Front- als auch Rückkamera nehmen Videos in HD-Qualität auf. Während der Aufnahmen können durch einen Tipp auf den Bildschirm parallel Fotos geschossen werden.
Konkurrenz-Check: Archos 50 Helium 4G vs. Motorola Moto G LTE
Das Moto G LTE des Herstellers Motorola tritt in direkte Konkurrenz mit dem Archos 50 Helium 4G. Beide Modelle besitzen ein HD-Display sowie die Unterstützung des schnellen Internetstandards LTE und sind für rund 200 Euro erhältlich. Im direkten Vergleich zeigt sich, dass das Moto G LTE mit seinem 4,5-Zoll-Display eine höhere Pixeldichte erreicht und die Bildschirmdarstellung somit geringfügig schärfer ausfällt. Mit dem bloßen Auge wird der Unterschied kaum wahrnehmbar sein. Wer auf ein großes Display setzt, kann zum Archos-Modell greifen. Zudem ist mit Android 4.4.3 das aktuellere Betriebssystem für das Moto G LTE verfügbar. Wann es ein Update für das 50 Helium 4G geben wird, ist derzeit unklar.
Fazit: Schwerpunkte liegen auf großem HD-Display und LTE
Die Vorteile des Archos 50 Helium 4G liegen in dem großen HD-Display sowie der LTE-Unterstützung. In Anbetracht dieser beiden Kriterien bietet das Modell ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Der verbaute Quad-Core-Prozessor von Qualcomm liefert gute Dienste und ermöglicht selbst das Spielen aufwändiger 3D-Spiele. Lediglich die Kamera-Software bedarf einiger Eingewöhnung und die tägliche Suche nach einer Stromquelle sollte ebenfalls mit eingeplant werden.