"Mobile Datendienste sind kein Luxus"
Die Nutzung mobiler Internet-Dienste steht einer Studie zufolge vor einem massiven Schub. 41 Prozent der Mobilfunk-Nutzer in Europa und 71 Prozent in den USA gehen davon aus, dass sie demnächst täglich unterwegs Daten-Dienste wie das Internet nutzen werden, wie eine Umfrage des Marktforschers Nielsen und des Telekommunikations-Dienstleisters Tellabs ergab. Zugleich befürchten die Verbraucher hohe Kosten, unübersichtliche Tarifmodelle und Schwächen bei der Netzqualität, berichteten die Unternehmen heute zur Mobilfunk-Messe Mobile World Congress (MWC) in Barcelona. Sie hatten im vergangenen Herbst 50 000 Mobilfunk-Nutzer in Europa und den USA befragt.
"Mobile Datendienste sind kein Luxus, sondern eine notwendige Investition, die die Verbraucher trotz der wirtschaftlichen Lage planen", betonte Tellabs-Manager Pat Dolan. Der starke Anstieg des Datenverkehrs werde die Netzbetreiber vor erhebliche Herausforderungen stellen.
Weltweit: Vier Milliarden Mobilfunk-Anschlüsse
Dazu passen auch einige Zahlen, die anlässlich der MWC in Barcelona präsentiert wurden: Weltweit gab es zuletzt rund vier Milliarden Mobilfunk-Anschlüsse. Der Zuwachs geht dabei nicht nur auf neue Handy-Nutzer zurück, sondern auch darauf, dass in immer mehr Geräte wie Netbooks gleich Mobilfunk-Chips eingebaut werden. Für dieses Jahr rechnen Branchenexperten mit einem Anstieg auf 4,5 Milliarden Mobilfunk-Anschlüsse und mit sechs Milliarden bis 2013. Im Jahr 2005 hatte es erst zwei Milliarden Mobilfunk-Anschlüsse gegeben.
Andererseits werden erst 100 Millionen der Mobilfunk-Anschlüsse für das mobile Internet genutzt. Hier ist - wie die Studie von Nielsen und Tellabs bestätigt - mit einem massiven Anstieg zu rechnen. Die Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) berichtet in ihrer heutigen Ausgabe unter Berufung auf eine Studie der Beratungsfirma Booz [Link entfernt] & Company, dass die durchschnittliche Mobilfunkgesprächsminute in Deutschland von aktuell 13 Cent auf nur noch 9 Cent im Jahr 2012 fallen wird. Das mobile Internet könnte also auch für die Netzbetreiber eine Möglichkeit sein, weiterhin ausreichende Umsätze in Zeiten fallender Minutenpreise zu generieren.