mobile E-Mail

Die E-Mail-Dienste der Mobilfunkanbieter im Vergleich

Blackberry-Optionen und alternative Angebote für mobile E-Mail per Handy
Von Björn Brodersen

Mit jedem neueren Handy ist auch der E-Mail-Dienst von HanseNet (Alice) nutzbar. Wie berichtet erhalten Nutzer eines Alice-DSL-Anschlusspakets und der Mobilfunk-Option Alice Mobile ein monatliches Datenvolumen von 30 MB für den automatischen Empfang und den Versand von E-Mails auf dem Handy. Dabei ist die Nutzung des Dienstes nicht an ein bestimmtes Handy-Modell gebunden, das Mobiltelefon muss lediglich über einen E-Mail-Client zum Abrufen (via POP3 oder IMAP) und Versenden (via SMTP) verfügen. HanseNet-Kunden, denen das kostenfreie Datenvolumen von 30 MB im Monat nicht ausreicht, können für 6,90 Euro im Monat ein Datenpaket von 300 MB hinzubuchen. Echtes E-Mail-Push funktioniert bei Alice Mobile allerdings nur mit Windows-Mobile-Smartphones.

Alternative E-Mail-Dienste für die automatisierte Übertragung aufs Handy

Mobiles Internet
Foto: HanseNet
Ganz ohne Kosten für den Push-Dienst Blackberry und ohne Alice-DSL-Anschluss mit Mobil-Option geht es jedoch auch: Mehrere kostenlose E-Mail-Dienste, die wir in einem früheren Artikel näher vorgestellt haben, bieten "Blackberry-Feeling" für jedermann. E-Mails, die auf dem Server des Freemail-Anbieters eingehen, werden dabei ebenfalls sofort an das Handy gesendet und stehen dem User dort zur Verfügung. Der E-Mail-Abruf wird dabei nicht vom Mail-Client sondern vom Server übernommen - für den Nutzer macht das zunächst keinen Unterschied. Allerdings muss dafür eine dauerhafte mobile Datenverbindung zum Server bestehen. Kostenpflichtiger Traffic wird dabei nur dann verursacht, wenn eine E-Mail auch tatsächlich auf das Handy übertragen wird. Zum Vergleich: Beim normalen Abruf von E-Mails aus einem POP3-Account werden dem Nutzer in der Regel zumindest Verbindungsaufbauentgelte berechnet, auch wenn im Postfach keine Nachrichten vorliegen und keine Daten übertragen werden.

Normalerweise muss sich der Nutzer für diese kostenfreien E-Mail-Dienste für den Abruf per Handy zunächst registrieren und erhält dann eine neue E-Mail-Adresse. Über einen Sammeldienst oder eine Weiterleitung der E-Mails können aber bereits bestehende E-Mail-Adressen eingebunden werden. Nutzer sollten darauf achten, dass sie gleichzeitig für die Datenübertragung einen geeigneten Volumentarif gebucht haben. Ebenfalls beachtet werden sollte: Mobile E-Mail wirkt sich durch die dauerhafte mobile Internetverbindung auch nachteilig auf die Akku-Laufzeit des Handys aus. Nähere Informationen dazu erhalten Sie in unserem Vergleich kostenloser E-Mail-Dienste.

Vorsicht vor den Folgekosten

Der Blackberry-Dienst bietet sich inzwischen auch für private Anwender an. Für wenige Euro im Monat werden E-Mails mit komprimiertem Datenvolumen automatisch auf das Handy des Nutzers weitergeleitet. Die Blackberry-Optionen der Mobilfunkbetreiber weisen jedoch erhebliche Unterschiede hinsichtlich der Inklusivleistungen, Mindestvertragslaufzeiten, Folgekosten und Kosten der Voraussetzungstarife auf. Wer bereits durch den Sprach-Tarif an einen Netzbetreiber gebunden ist, sollte auf ein ausreichendes monatliches Datenvolumen achten, da die Kosten für Overtraffic recht hoch sein können. Durch die Daten-Komprimierung reichen allerdings für viele private Blackberry-Nutzer 5 MB im Monat für die E-Mail-Übertragung aus. Bei E-Plus zahlt der Blackberry-Nutzer ab dem ersten übertragenen Megabyte zusätzlich zum Options-Grundpreis für das anfallende Datenvolumen.

Wer sich kein Blackberry-Smartphone leisten möchte, kann auf alternative E-Mail-Dienste der Netzbetreiber und anderer Anbieter zurückgreifen. Nutzer sollten in jedem Fall beim mobilen Surfen auf das übertragene Datenvolumen achten: Wer mit HSDPA-Geschwindigkeit im Netz unterwegs ist, kann schon innerhalb von zwei Minuten Daten in einem Umfang von bis zu 30 MB abrufen. 300 MB lassen sich per HSDPA in gut einer Viertelstunde übertragen. 30 MB Datenvolumen reichen nach Angaben von HanseNet bei unkomprimierter Datenübertragung für den täglichen Empfang bzw. Versand von bis zu 50 E-Mails mit einer durchschnittlichen Größe von 20 kB oder für den Besuch von bis zu 120 Webseiten mit einer durchschnittlichen Größe von 250 kB im Monat. Neben dem Abruf von Text-E-Mails eignen sich solche kleinen Datenpakete also eher noch für das Lesen von Handy-optimierten Webseiten.

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