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Telefone@CES: Mobilfunk-Uhr, Beamer-Handy und mehr

Palm pre räumt bei Best-of-CES von cnet.com ab
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An zwei Stellen gab es auf der CES in Las Vegas ein Konzept zu sehen, das schon seit längerem bekannt ist: Die Integration eines kleinen Beamer in ein Handy, etwa um Photos, Internetseiten oder andere Dateien vom Handy auf einer größeren Projektionsfläche zu zeigen. Logic Wireless präsentiert das Logic Bolt, ein Handy mit eingebautem Projektor.

LG GD910

Das Quad-Band-Mobiltelefon soll Bilder und Videos mit einer Größe von 36 bis 64 Zoll auf geeignete Untergründe projizieren können. Das Handy bringt außerdem eine 3-Megapixel-Kamera, Bluetooth, GPS, 12 GB internen Speicher und ein Touchscreen-Display mit. Der Akku soll bei aktiver Nutzung 2 Stunden durchhalten, im Standby 250 Stunden. Das Gerät wird in China gefertigt und soll zum Preis von 600 US-Dollar (rund 445 Euro) auf den Markt kommen.

Nachteil des Logic Wireless: Die Projektionsleistung ist noch so schlecht, dass man ohne Verdunklung im Raum eigentlich nicht auskommt. Zumindest für einige Nutzungen ist es schade, dass nur jene Inhalte im Handy selbst projiziert werden können, ein Anschluss an einen Laptop etc. ist also nicht möglich. Samsung-Beamer
Bild: teltarif.de

Genau jenes Problem will hingegen Samsung lösen, die wie berichtet einen kompakten Beamer präsentieren, bei dem allerdings die Handy-Funktionalität auf der Strecke geblieben ist. Das in Las Vegas gezeigte und hier abgebildete Gerät ist ein reiner Projektor, dieser kann allerdings via Bluetooth an eine Vielzahl von anderen Geräten, also Handys, Laptops, Digitalkameras angeschlossen werden. Die Projektionsleistung des Samsung-Beamers war nach unserem Eindruck etwas besser, zumindest in Räumen mit viel Umgebungslicht kommt man aber auch hier um eine Verdunkelung nicht herum.

iRiver Wave Home und NIMble: VoIP-Tischtelefone mit Multimedia

Die Firma iRiver dagegen präsentiert ein Multifunktionsgerät mit 7-Zoll-Touchscreen und Stereo-Lautsprecher für den Schreibtisch. Es eignet sich für VoIP-Anrufe und Videotelefonie mittels 1,3-Megapixel-Webcam sowie SMS- und MMS-Versand und Empfang, verfügt aber auch ansonsten über eine reichhaltige Ausstattung: So steht ein Internet-Browser zum Surfen bereit, aktuellen Informationen werden per Widgets direkt auf den Bildschirm übertragen. Auch für Unterhaltung ist dank Musik- und Videoplayer sowie UKW-Radio gesorgt, auf Wunsch kann das Wave Home auch als digitaler Bilderrahmen dienen. iRiver Wave Home
Bild: iRiver

Die auf der CES ausgestellten Prototypen machen dabei einen sehr guten und bezüglich des Design sehr stylischen Eindruck, allerdings wirkt das Display je nach Blickwinkel schnell farbschwach. Das Gerät wird wahrscheinlich im Herbst zunächst in den USA auf den Markt kommen, da die Anbindung per LAN erfolgt, steht einer Nutzung auch hierzulande allerdings nichts im Wege. Der Preis soll allerdings "unter 400 Dollar" (knapp unter 300 Euro) liegen und somit im vergleichsweise hochpreisigen Segment.

Weitere Infos zu Palm pre und webOS:

Mit dem das Touch Revolution NIMble ist auf der CES ein weiterer Prototype eines vergleichbaren Endgerätes (ebenfalls mit VoIP, Videotelefonie, Browser E-Mail- und SMS-Funktionlität) zu sehen, der auf dem Google-Betriebssysterm Android (bekannt vom T-Mobile G1) basiert und mit 4,3-, 7- und 10-Zoll-Display in drei verschiedenen Größen verfügbar ist. Die Auflösung liegt bei den ersten beiden Varianten bei 480 mal 272 Pixel, bei letzterer bei 800 mal 480 Pixel. Die Anbindung ist hier auch per WLAN möglich, als Webcam steht eine 2-Megapixel-Variante bereit. Der Preis soll bei rund 300 Dollar (rund 220 Euro) liegen.

CES: Netbooks und MIDs dominieren

Die CES hat einiges an technischen Innovationen zu bieten, wenngleich die klassische Telekommunikations-Welt vergleichsweise bescheiden vertreten ist. Eher stehen hier Netbooks, Mobile Internet Devices (MID) sowie entsprechende Technologien im Fokus, die Hersteller setzen bei Endgeräten vor allem auf klein, technisch gut und zudem häufig günstig. Klassische Sprachdienste verspricht die Mehrzahl der ausgestellten Geräte entsprechend per VoIP und weniger über Mobilfunkstandards wie zum Beispiel GSM. Doch schon im kommenden Jahr steht der Mobile World Congress an, man darf also gespannt sein, was die Telco-Welt hier "nachlegen" wird.

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