Bloggen

Bloggen für Anfänger: Der Einstieg ist nicht schwer

Der Start in die Blogger-Welt geht meist kostenfrei und schnell
Von dpa / Marc Kessler

Das Bloggen ist für den Nutzer eine der interessantesten Funktionen, die das Internet bietet. Ob privates Tagebuch oder politischer Kommentar - die Beiträge können eine riesige Zahl von Menschen erreichen. Das reizt viele Hobby-Schreiber. Für Einsteiger gibt es mehrere Möglichkeiten, mit dem Bloggen anzufangen. Dabei kommt es darauf an, welche Computerkenntnisse der Nutzer mitbringt und wie viel Freiraum er sich bei der Gestaltung seines Blogs wünscht.

Generell bieten sich zwei Varianten an: "Es gibt Blog-Hoster, die ihr System im Internet betreiben und Blog-Software, die sich der Nutzer auf dem Rechner installiert", erklärt Jo Bager von der Zeitschrift c't. Wer Blog-Software benutzt, benötigt zusätzlich einen Provider im Netz, der den notwendigen Speicherplatz zur Verfügung stellt, erläutert Olaf Schmitz von Wordpress. Den Provider könne der Blogger unabhängig vom Anbieter der Software wählen. Dieser Aufwand ist bei einem Blog-Hoster nicht nötig. "Der Nutzer muss sich nicht um die technische Umsetzung kümmern - in wenigen Minuten ist der Blog eingerichtet", sagt Schmitz. Bekannte Blog-Hoster seien beispielsweise blogger.de von Google, wordpress.com oder twoday.net.

Die Basisversionen gibts meistens kostenlos

Die Basisversionen der großen Anbieter seien in der Regel kostenlos für den Einsteiger. Schon damit könne der Blogger mehr als nur Texte schreiben: "Man kann Dateien hochladen und eine Beitragsvorschau einrichten." Außerdem habe der Nutzer die Wahl zwischen zahlreichen Design-Vorlagen. Wer mehr aus seinem Blog herausholen möchte, muss nicht bei der Basisversion bleiben. Mehr Speicherplatz für Bilder oder Zusatzfunktionen bietet ein Premium-Account, sagt Bager. "Der ist allerdings meist nicht kostenlos." Dafür könne der Blogger dann aber vielfältige Veränderungen am vorgegebenen Design einbauen.

Die großen Anbieter zeichne neben der einfachen Bedienung auch die breite Benutzerbasis aus, erklärt Jo Bager. So lasse sich schnell der Kontakt zu anderen Bloggern herstellen, die dann auf den eigenen Blog aufmerksam werden. Die Vernetzung passiere durch die Kommentarfunktion, erklärt Schmitz. Außerdem könne man Blogs von Dritten verlinken - und selbst verlinkt werden. Einsteiger könnten auch mit ihren Freunden bloggen. "Bei vielen Hostern sind mehrere Autoren zugelassen, die in einem Blog schreiben."

"Einmal eingerichtet ist die Bedienung einfach und intuitiv", sagt der Blogger Michael Firnkes aus Teltow bei Berlin. Der 31-Jährige betreibt seinen Blog meinstartup.com seit einem Jahr. Ein Vorteil für Anfänger sei, dass es bei Blog-Hostern zu jedem Problem viele FAQs, Foren und Hilfe-Blogs gibt. Das mache den Einstieg leicht. "Außerdem ist die Gefahr bei großen Anbietern geringer, von heute auf morgen mit einer nicht mehr unterstützten Technik dazustehen." Die Sicherheit sei hier einfach höher.

Selbst hosten erfordert tiefere Kenntnisse

Wer selbst hostet, braucht allerdings nicht nur Speicherplatz im Internet - "er sollte sich auch gut mit HTML oder CSS auskennen", sagt Olaf Schmitz. Dafür habe der Blogger bei der Gestaltung unbegrenzte Möglichkeiten. Hier gebe es tausende Design-Vorlagen. Wer sich mit der Software auskennt, könne zudem viel mehr Zusatzfunktionen einbauen als bei den großen Blog-Hostern. Speicherplatz für den eigenen Blog bieten dann verschiedenste Seiten an. Für ein Basispaket zahlt der Nutzer nicht mehr als fünf Euro im Monat. Für Bilder und Texte reicht das Speicherangebot mehr als aus.

Es sei allerdings ein großer Aufwand, selbst einen Server zu verwalten, sagt Dieter Rappold. "Der Nutzer muss selbst alle Sicherheitslücken schließen und die Software aktualisieren." Ein wesentlicher Unterschied zwischen Blog-Hostern und selbst gehosteten Blogs liegt deshalb bei der Sicherheit. Wenn der Blog ein bisschen bekannter ist, können Spam-Kommentare zur Seuche werden.

Bei der Wahl des richtigen Anbieters entscheide außerdem die Qualität der Online-Hilfe, erklärt Rappold. "Am besten ist dafür ein Forum." Einsteiger achteten am besten auch darauf, ob bei einem Hoster fremde Werbung im Blog geschaltet wird. Für den Schutz der eigenen Daten sei es empfehlenswert, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen genau zu lesen. Wer kein Interesse mehr am Bloggen hat, kann Schmitz zufolge seinen Weblog bei den großen Anbietern problemlos löschen.