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Triple-Play: Preis wichtiger als Inhalte

Harter Wettbewerb bei Bündelprodukten aus Internet, Telefon und Fernsehen
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Lange Zeit haben die großen Telekommunikations- und Fernsehkabelkonzerne viel Geld in Inhalte investiert. So kaufte die Deutsche Telekom für rund 50 Millionen Euro im Jahr die Internetrechte an der Fußballbundesliga. Auch Kabelanbieter steckten hier nicht zurück, im Gegenteil investierten zum Teil noch deutlich höhere Summen in exklusive Inhalte. Derzeit bemühen sich sowohl Telekommunikationskonzerne als auch TV-Kabelfirmen um die Kunden. Alle bieten Triple-Play-Pakete an, also das gleichzeitige und gebündelte Angebot von schnellem Internet, Telefonie und Fernsehen.

Preis und nicht Inhalt ist Entscheidungskriterium Nummer eins

Triple Play: Fernsehen, Internet und Telefon Die Strategie "Content is King" scheint aber nicht erfolgreich, zumindest wenn man einer in der Süddeutschen Zeitung veröffentlichten Studie der Wirtschaftsprüfer-Gesellschaft Ernst & Young [Link entfernt] Glauben schenkt. Attraktive Inhalte seien für Kunden derzeit kein Grund, den Internet-, Telefon- oder Fernsehkabelanbieter zu wechseln, so das Fazit der Untersuchung, für die europaweit sowohl 12 000 Konsumenten als auch wichtige Manager der Branche befragt wurden. Entscheidend seien vor allem Preis und Service für die Angebote.

"Das Branchencredo Content is King hat im Segment der Bündelangebote keine große Bedeutung," sagt dazu Gerhard Müller, Partner bei Ernst & Young in Deutschland der in München erscheinenden Zeitung. "Premium-Content wie Sportübertragungen oder Spielfilme, reicht nicht aus, um Kunden von einem Kombiangebot zu überzeugen oder gar zu einem Anbieterwechsel zu bewegen. Kriterium Nummer eins ist der Preis," berichtet Müller. Inhalte würden aber zumindest die Kundentreue erhöhen. Das ist wohl auch die Strategie für Kabel Deutschland mit derzeit gut neun Millionen Kunden.

"Auch und gerade im Telekommunikationsbereich ist die Strahlkraft einer Marke wichtig. Kunden wollen sich mit der Firma, bei der sie ein Multi-Play-Angebot nutzen, identifizieren. In diesem Punkt liegen die Mobilfunkunternehmen deutlich vorne," fügt Müller an.