Intervention

Arcor setzt künftig 032 für PIA ein, directbox 01803-Nummern

Bundesnetzagentur schränkt Ortsnetznummern für Mailboxen ein
Von

Directbox ist kein Einzelfall. So hat der Eschborner Telekommunikations-Anbieter Arcor lange Zeit seine "PIA" im Frankfurter Ortsnetz angeboten. Hier ist Arcor jetzt auf die Vorwahlgasse 032 ausgewichen, die in der Regel für VoIP-Anschlüsse verwendet wird. Kunden bestehender 069-Rufnummern sind wohl noch nicht alle über die bevorstehende Abschaltung informiert worden. Das Problem: Die Vorwahl 032 ist nicht aus allen Netzen erreichbar, kurioserweise nicht einmal vom Mobilfunknetz der Mutter Vodafone.

Der Münchener E-Mail-Anbieter GMX teilt den Kunden seiner kostenpflichtigen GMX-Mail-Angebote eine Rufnummer mit der Vorwahl 01212-0-xxxxxx zu. Früher war die Mailbox unter 089-1488-xxxxxx zu erreichen. GMX hat seine Kunden darüber vor etwa einem Jahr per E-Mail informiert. Der Domainhoster 1&1 bietet in bestimmten Domain-Paketen eine Faxrufnummer an, die ankommende Faxe per E-Mail als TIF- und PDF-Datei weiterleitet. Auch hier wurden noch nicht alle Kunden über eine drohende Abschaltung informiert.

Die harte Haltung der Bundesnetzagentur begründet sich damit, dass dort eine Verknappung der Ressource Rufnummer entstehen könnte, wenn zu viele Rufnummern in bestimmten Ortsnetzen geschaltet würden. Die denkbaren Alternativen 012, 032, 0180 oder 0700 möchten viele Kunden nicht, weil sie entweder nicht aus allen Netzen erreichbar sind oder ein vielfaches eines normalen Festnetzgespräches kosten, speziell vom Handy. Die üblichen Flatrates für das Festnetz gelten zu diesen Rufnummern ohnehin nicht. Die Schaltung von Rufnummern in jedem Ortsnetz ist zwar prinzipiell denkbar, jedoch sehr teuer und aufwendig. Derzeit verfügen nur sehr wenige Festnetzanbieter über den bundesweiten Zugriff auf Rufnummern in jedem Ortsnetz. Außerdem hat es die Bundesnetzagentur bislang versäumt, rechtsverbindlich zu regeln, dass Anrufe zu 032 nicht teurer als zu anderen Festnetzrufnummer sein dürfen.

Noch eine Vorwahl: 03131

Dafür denkt man in Bonn jetzt über die Vorwahl 03131 für "netzseitige Anrufbeantwortersysteme" nach und hat "die betroffenen Kreise" zu einer Stellungnahme aufgefordert. Nach Anwahl der 03131 dürfen dem Teilnehmer Entgelte maximal bis zur Höhe eines Ortsgespräches bzw. einer netzinternen Verbindung in Rechnung gestellt werden. Hiervon ausgenommen sind die Kosten für eine Weitervermittlung beim Abhören zum ursprünglichen Anrufer, der vorher auf der Mailbox gelandet ist. Bei diese Weitervermittlung zum Anrufer muss dem Teilnehmer die gewählte Nummer angesagt werden, wohin weitergeleitet wird, außerdem muss er auf die Kosten hingewiesen werden, die dafür entstehen können. Stellungnahmen können bis zum 25. April beim Referat 117 der Bundesnetzagentur abgegeben werden.

Weitere Meldungen zum Thema 032-Nummer