Pauschalangebot

Die neue Schmalband-Flatrate von T-Online

... und günstigere Alternativen
Von Björn Brodersen /

Die Deutsche Telekom bietet ab dem 1. Januar wieder eine Schmalband-Flatrate an. Der T-Online eco flat (Einwahlnummer 0191 011) genannte Tarif soll nach Angaben der Kundenbetreuung des Anbieters 79,99 Euro im Monat kosten und eine sechsmonatige Mindestvertragslaufzeit nach sich ziehen. Für Mitnutzer der Schmalband-Pauschale mit eigener Nutzerkennung fallen monatlich 95 Cent sowie fürs Surfen 1,8 Cent pro Minute an. Zu den weiteren Inklusivleistungen gehören das T-Online-E-Mail-Paket, eine T-Online-Homepage und das T-Online-Medien-Center. Zusätzlich gibt es noch ein Sicherheitspaket in den ersten sechs Nutzungsmonaten gratis, danach kostet die Sicherheitslösung 4,95 Euro im Monat.

Entgegen ersten Aussagen der T-Online-Hotline und laut AGB erwarten ISDN-Nutzer bei Kanalbündelung zusätzlichen Kosten von 1,8 Cent pro Minute. Die T-Online eco flat kann von allen interessierten Internetnutzern bestellt werden, auch wenn am Anschluss des Kunden T-DSL verfügbar ist. Allerdings fahren die Kunden mit dem deutlich schnelleren DSL-Anschluss günstiger. Für Haushalte, denen weder ein DSL- noch ein Kabelinternet-Angebot zur Verfügung steht, kann die neue Schmalband-Flatrate aber eine interessante Alternative sein.

Für Analogmodem- und ISDN-Internetnutzer, für die sich die knapp 80 Euro im Monat nicht rechnen, weil sie dafür zu selten im Netz surfen, bietet die Telekom noch drei weitere Zeittarife an. Hier erhalten die Kunden 10, 30 oder 50 Onlinestunden im Monat für Grundbeträge in Höhe von 7,99, 14,99 oder 24,99 Euro. Jede weitere Onlineminute wird mit 1,8 Cent abgerechnet. Nach Aussage der T-Online-Hotline können die Zeittarife ab dem 2. Januar bestellt werden.

Angebot rechnet sich für echte Poweruser ohne Breitbandanschluss

Die Telekom hatte bereits im Juni 2000 eine Schmalband-Flatrate eingeführt. Dieser Pauschaltarif kostete damals noch 79 Mark. Im März des folgenden Jahres wurde das Angebot allerdings wieder eingestellt. Offenbar ging damals die Mischkalkulation von T-Online nicht auf. Daher überführte der Anbieter die Flatrate-Kunden in begrenzte Zeittarife, für Poweruser waren diese Zugänge allerdings sehr teuer. Auch über die neue Schmalband-Flatrate werden sich höchstens echte Poweruser freuen, die zu Hause keinen Breitbandanschluss bekommen können - für andere Nutzergruppen rechnet sich der Tarif nicht.

Auch bei dem neuen Angebot müssen die Nutzer tief in die Tasche greifen. Im Vergleich zu einem anmeldefreien Internet-by-Call-Tarif mit einem rund um die Uhr gültigen Einheitspreis von 0,7 Cent pro Minute muss der Nutzer schon mehr als 192 Stunden im Monat online sein, damit die Schmalband-Flatrate von T-Online in diesem Rechenbeispiel die günstigere Tarifvariante darstellt.

Eine ebenso überlegenswerte Alternative ist das mobile Surfen per Laptop über einen GPRS- oder UMTS-Datentarif der Mobilfunkanbieter. Bei T-Mobile und Vodafone können die Kunden ein monatliches Inklusivvolumen von 5 GB für 50 Euro im Monat zum Mobilfunktarif hinzubestellen, bei E-Plus kostet eine entsprechende Tarifoption sogar nur 30 Euro. Hier hat der Kunde zudem den Vorteil, dass er mit seinem Laptop beim Internetsurfen nicht nur an den heimischen Festnetzanschluss gebunden ist.

Bei den Analog- (bis zu 56 kBit/s), ISDN- (bis zu 64 kBit/s) und GPRS- (typisch 40 kBit/s) Übertragungsgeschwindigkeiten dürfte ein Inklusivkontingent von 5 GB Datenvolumen nur in seltenen Fällen überschritten werden. Beispielsweise verbraucht ein Vielsurfer, der an 30 Tagen im Monat durchschnittlich sechs Stunden am Tag ohne Unterbrechung Daten aus dem Internet zieht, über eine Analogleitung mit bis zu 50 kBit/s im Downstream im Idealfall 4,1 GB. Dabei surft er im T-Online-eco-flat-Tarif zu einem rechnerischen Minutenpreis von 0,74 Cent.

Freiberufler dagegen wie etwa Anwälte oder Steuerberater sowie Kleingewerbetreibende, die ständig und zu festen Preisen online erreichbar sein wollen und denen keine alternative Internetanbindung zur Verfügung steht, werden sich wohl trotz des Grundpreises über das Angebot freuen.