M-Payment

Bezahlen per Handy: Naht das Ende der EC-Karte?

Hierzulande finden sich bislang nur Pilotprojekte
Von Steffen Prey

Es klingt zu schön, um wahr zu sein: Anstatt viele verschiedene Karten mit jeweils einer eigenen PIN für den bargeldlosen Zahlungsverkehr mit sich zu führen, könnte es ausreichen, nur noch sein Handy mit einer zusätzlichen Geheimzahl neben der normalen Handy-PIN dabei zu haben. Trotz des offenbar großen Interesses vieler Kunden an zuverlässigen mobilen Bezahlsystemen machen positive Beispiele aus Österreich oder auch Spanien hierzulande bisher einfach keine Schule. Dabei ist das Prinzip des Handy-Payments denkbar einfach: In der Regel ruft der Kunde, der sich vorher registriert hat, mit seinem Handy eine Nummer an und bestätigt die Zahlung durch die Eingabe einer persönlichen Identifikationsnummer. Teilweise nennt er dem Partnerunternehmen auch einfach seine Handynummer und erhält kurz darauf einen Rückruf. Auch hier muss die Zahlung anschließend bestätigt werden.

Das Beispiel Paybox

Paybox hieß vor einigen Jahren in Deutschland der einstige Hoffnungsträger in Sachen Handy-Payment. Schon damals wurde das Interesse vieler Handynutzer an dem Bezahlsystem geweckt, und Experten attestierten Paybox ein großes Potenzial. Der Rückzug der Deutschen Bank als Kooperationspartner und das damalige schlechte Investitionsklima sorgten im Jahr 2003 jedoch für das endgültige Aus des Projekts in Deutschland.

Das Paybox absolut keine Eintagsfliege sein muss, zeigt sich bereits seit Jahren anhand des positiven Beispiels unserer Nachbarn in Österreich. Dort findet das System eine breite Akzeptanz und wird bereits von circa 200 000 Handykunden genutzt. Auch wenn der Bezahlvorgang über das Rückrufprinzip teilweise etwas lange dauert, so gilt er vor allem im Vergleich zur herkömmlichen EC- oder Kreditkarte als relativ sicher. Der Grund: Der Käufer muss nicht nur die Handynummer kennen und darunter einen Rückruf entgegennehmen, sondern auch den dazugehörigen PIN-Code wissen. Ist dieser im Telefon leichtsinnigerweise zu finden, hat der Handydieb jedoch leichtes Spiel.

Durch die Sperrung des Mobiltelefons beziehungsweise der SIM-Karte können im Fall des Diebstahls aber definitiv keine Zahlungen mehr vorgenommen werden. Nicht zuletzt deshalb erfüllt Paybox auch in puncto Sicherheit hohe Ansprüche. Datenschützer kritisieren seit langem das hohe Missbrauchsrisiko bei EC- oder Kreditkarten. So gab es in der Vergangenheit immer wieder Fälle, in denen Trickbetrüger Geldautomaten präpariert haben. Dadurch war es kein Problem, die auf der Karte gespeicherten Daten abzufangen. Anschließend konnten sie auf einen Kartenrohling geschrieben werden.