ohne Telefonanschluss

freenet führt entbündelte DSL-Anschlüsse ein

VoIP- und DSL-Anschluss ab 19,95 Euro pro Monat
Von Björn Brodersen

Der Hamburger DSL-Anbieter freenet will im kommenden Monat entbündelte Internetanschlüsse mit einer Datenübertragungsrate von bis zu 16 MBit/s im Downstream anbieten. Dazu benötigt der Kunde keinen Telefonanschluss mehr, der zusätzliche monatliche Grundkosten verursacht. Möglich wird dies durch eine neue Kooperation des Providers mit dem Kölner Netzbetreiber QSC, von dem freenet anders als bei der Deutschen Telekom die reine DSL-Leitung mietet. Eine entsprechende Vereinbarung haben beide Unternehmen vor kurzem unterzeichnet.

Die QSC AG, über deren Netz auch debitel, HanseNet und Teleson eigene DSL-Produkte verkaufen, erreicht mit ihrer Infrastruktur inzwischen 140 Städte. "Durch unsere neue Unabhängigkeit von der Deutschen Telekom verbessern sich die Margensituation und die Erfolgspotenziale zum Vergleich zum DSL-Resale-Geschäft", so freenet-Chef Eckhard Spoerr heute bei der Vorstellung des neuen Produkts in Hamburg. "Gleichzeitig erhöhen wir unsere Wettbewerbsfähigkeit." Das Angebot wird zunächst in 48 Städten verfügbar sein, zum November dann im gesamten QSC-Netz.

freenet zählt zurzeit 830 000 eigene DSL-Kunden. Trotz hoher Werbeaufwendungen hatte der Provider im vergangenen Quartal deutlich weniger neue Kunden gewinnen können als in den drei Monaten davor. Über die ADSL2+-Anschlüsse können Internetnutzer Filme, Musik und Dokumente wesentlich schneller aus dem Internet herunterladen als mit den herkömmlichen Anschlussklassen mit bis zu 6 MBit/s im Downstream. Durch die Zusammenarbeit mit QSC kann freenet in deutlich mehr Gebieten als bisher ADSL2+-Anschlüsse anbieten - und das auch mit anderen Diensten als den von der Telekom vorgegebenen Angeboten.

So sieht das freenetKomplett-Angebot aus

Mit freenetKomplett erhält der Kunde einen VoIP- und einen DSL-Anschluss mit bis zu 16 MBit/s im Downstream und bis zu 1 MBit/s im Upstream. Für einen 1000er-DSL-Anschluss fallen 19,95 Euro monatliches Grundentgelt an. Wer schneller surfen möchte, zahlt für einen DSL-3000-Anschluss 5 Euro Aufpreis, für einen DSL-6000-Anschluss 10 Euro. Die schnellste Variante mit 16 MBit/s kostet monatlich 34,95 Euro.

Im Paket enthalten ist ein Datenvolumen von 1 GB pro Monat. Danach kostet jedes weitere Megabyte 0,2 Cent. Eine Flatrate-Option kann für weitere 9,95 Euro bestellt werden. Die schnellste Anschlussvariante mit Flatrate-Zugang kostet also 44,90 Euro. Für das Telefonieren bietet freenetKomplett drei Rufnummern und zwei parallele Telefonleitungen. Der Kunde kann auch seine bestehenden Rufnummern mitnehmen. Für netzinterne Telefonate und für Verbindungen zu anderen VoIP-Nutzern von sipgate, Strato und web.de fallen keine Kosten an, ins deutsche Festnetz kann ab 1,9 Cent pro Minute telefoniert werden. Auch hier kann ein Pauschaltarif für Gespräche ins deutsche Festnetz für 9,95 Euro pro Monat hinzugebucht werden.

Die Mindestvertragslaufzeit für das Komplettpaket beträgt 24 Monate. Bestandskunden von freenet sollen später auch innerhalb ihrer Mindestvertragslaufzeit in die neuen Produkte wechseln können, zum Marktstart wird dieses jedoch nicht möglich sein. Das Unternehmen wird auch weiterhin seine DSL-Resale-Zugänge anbieten. In Gebieten, in denen beide Produkte verfügbar sind, wird der Kunde die Wahl zwischen Komplett- oder DSL-Resale-Angebot haben. Weitere Informationen zu freenet und dem DSL-Markt finden Sie in unserer Folgemeldung.

QSC treibt Netzausbau voran

QSC will den seit Jahren laufenden Netzausbau weiter fortführen. Im kommenden Jahr will das Unternehmen mit 2 000 erschlossenen Hauptverteilern über eines der größten Netze in deutschland verfügen. Partner beim Netzausbau ist wie bereits berichtet seit kurzem Tele2.