IPTV

Telekom überträgt Programme von ARD und ZDF über das Internet

Auch ProSiebenSat.1 ist mit im Boot, Gespräche mit RTL laufen noch
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Die Deutsche Telekom hat sich mit den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF auf die Übertragung von deren Programmen über das Internet (IPTV) geeinigt. Der geschlossene Vertrag umfasse das Digitalangebot der beiden Sendeanstalten, teilte das Unternehmen mit. Die Weiterverbreitung aller ARD-Hörfunkprogramme soll ebenso wie das Angebot weiterer Zusatzdienste im nächsten Jahr erprobt werden. Auf eine Verschlüsselung der öffentlich-rechtlichen Programme werde verzichtet. Die Telekom überträgt die Programme über ihr neues Hochgeschwindigkeitsnetz VDSL, das in zehn Ballungsgebieten verfügbar ist. Der geplante Produktname lautet T-Home.

In den VDSL-Ausbaugebieten seien durch die Einbindung von ARD und ZDF künftig insgesamt über 100 TV-Kanäle erhältlich. "Die Entwicklung unseres IPTV-Angebots verläuft nach Plan. Das gilt für die Vertragsabschlüsse mit den Sendern wie auch für den technischen Roll-Out", sagte Vorstandsmitglied Walter Raizner der dpa-AFX. Mit der Senderfamilie ProSiebenSat.1 haben sich die Bonner bereits auf die Übertragung geeinigt, die Gespräche mit der RTL-Gruppe laufen noch.

Mit dem schnellen VDSL-Netz schafft die Telekom die Grundlage für ein Bündelangebot, das Telefon, Internet und Medieninhalte enthält. Die Programmpalette umfasst auch die Übertragung von Spielen der Fußball-Bundesliga, bei der die Telekom mit dem Bezahlsender Premiere zusammenarbeitet. Bis zum Jahresende will die Telekom sechs Millionen Haushalte mit der VDSL-Infrastruktur erreichen. Für den Bau des neuen Netzes investiert die Telekom drei Milliarden Euro. Bis Mitte kommenden Jahres sollen 50 Städte mit den schnellen Internetzugängen versorgt werden. Allerdings hatte die Telekom aufgrund der drohenden Regulierung immer wieder mit einem Ausbaustopp gedroht.