bezahlen

Internet-Bezahlverfahren giropay erfolgreich gestartet

Verbraucherschützer fordern mehr Sicherheit beim Online-Banking
Von mit Material von dpa und AFP

Das neue Internet-Bezahlverfahren giropay kann bereits von den meisten Kunden mit Online-Banking genutzt werden. Rund 80 Prozent der Volks- und Raiffeisenbanken und 84 Prozent der Sparkassen sowie die Postbank seien inzwischen angeschlossen, sagte der Geschäftsführer der Frankfurter giropay GmbH, Arnulf Keese, in einem Gespräch mit der Deutschen Presse- Agentur (dpa). "Das hat alle Erwartungen übertroffen." Gerechnet hatten die Betreiber mit zwei Dritteln der Banken bis zum Sommer. Die privaten Großbanken seien allerdings noch nicht dabei.

Insgesamt können derzeit rund 17 Millionen Online-Bankkunden giropay nutzen, was mehr als der Hälfte des Marktes entspricht. Das Bezahlverfahren, eine vereinfachte Online-Überweisung, war im Februar an den Start gegangen und soll das Einkaufen im Internet ankurbeln.

Bislang setzen wenig Online-Händler auf giropay

Kleinere Fortschritte hat giropay bisher bei der Anbindung von Händlern erzielt, bei denen Internet-Surfer Bestellungen abgeben und online bezahlen können. Während die beim Online-Auktionshaus eBay registrierten Händler bereits seit dem Start von giropay beteiligt seien, ist als größerer Anbieter bisher nur das Online-Wettbüro betandwin hinzugekommen. Betandwin sei pünktlich zur Fußball-WM angebunden worden, sagte Keese. Angaben zur Zahl der abgewickelten Transaktionen wollte er nicht machen. Positiv wertete der Geschäftsführer, dass bereits Ende März laut einer Umfrage etwas mehr als die Hälfte aller Internet-Händler giropay zumindest kannten.

Von Hacker-Angriffen und so genanntem Phishing, dem Abgreifen von PIN-Nummern und anderen geheimen Daten über eine gefälschte Internet-Seite, sei das Bezahlverfahren bisher verschont geblieben. "Phishing-Angriffe konzentrieren sich hauptsächlich auf die Banken selbst", meinte Keese. "Unser Verfahren ist genau so sicher wie das Online-Banking der Kreditinstitute." Der Manager begrüßte mögliche Pläne des Internet-Konzerns Google, eigene Dienste für Online- Zahlungen anzubieten. Giropay hätte ähnlich wie bei eBay und dem zugehörigen Zahlungsabwickler PayPal auch bei Google Interesse an einer Zusammenarbeit.