Satellit

Iridium wird teurer

Außerdem Besitzer-Wechsel bei der Satelliten-Tochter von France Telecom
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Händler und Direkt-Kunden des Satelliten-Mobiltelefonnetzes Iridium erhielten kürzlich Post von ihrem Service-Provider. Iridium habe angekündigt, seine Tarifstruktur zu ändern, hieß es da. Bei den Postpaid-Tarifen steigen die Grundgebühren um etwa 8 US-Dollar (umgerechnet 6,29 Euro) pro Monat. Vielnutzer bekommen aber die monatlichen Grundgebühren erlassen.

Ein Kunde, der mehr als 200 Minuten während einer Abrechnungsperiode telefoniert, bekommt eine Gutschrift über die Grundgebühr erteilt. Eine Abrechnungsperiode dauert beispielsweise vom 21. eines Monats bis zum 20. des Folgemonats. Die Grundgebühren-Gutschrift erfolgt in der Folgeperiode, nachdem 200 Minuten vertelefoniert wurden. Die eigentlichen Minutenpreise ändern sich nicht.

Bei den Iridium-Prepaid-Tarifen steigt der Kaufpreis für 500 Minuten von etwa 750 auf 846 US-Dollar (665 Euro), 75 Minuten kosten statt 142,50 jetzt 150,50 US-Dollar (118,29 Euro). Der 50-Minuten-Gutschein bleibt unverändert bei 75,00 US-Dollar (58,94 Euro) und eine 30-Tage-Verlängerung für das Prepaid-Guthaben kostet künftig 38 statt bisher 30 Dollar.

Iridium wird nur über verschiedene Service-Provider vermarktet, die darauf hinweisen, dass es nicht möglich ist, für "gute Kunden" diese Erhöhung zu streichen. Man sehe sich gezwungen, die Preisanpassung an die Kunden weiterzugeben.

Satelliten-Tochter von France Telecom wechselt den Besitzer

Schon vor einigen Jahren hatte die Deutsche Telekom ihre Satelliten-Tochter DeTeSat an France Telecom verkauft. Das Bonner Unternehmen wurde damals in France Telecom - Mobile Satellite Communications umbenannt. Jetzt hat France Telekom beschlossen, ihre Satellitentochter an den Finanzinvestor APAX zu verkaufen. Für die Kunden ändert sich dadurch zunächst nichts, die Betreuung durch die Bonner Außenstelle bleibt erhalten.

Einzig der Name des Unternehmens wird sich in absehbarer Zeit ändern. Es sollen künftig ein "einmaliges Portfolio an innovativen und kosten-effizienten mobilen Satkom-Diensten sowie maßgeschneiderte Lösungen" angeboten werden. Sobald das Closing des Verkaufs vollzogen wurde, werden die Kunden erneut informiert.

France Telecom Mobile Satellite vertrieb in Deutschland überwiegend Produkte des Inmarsat-Netzes, hatte aber sein Portfolio auch um Iridium und weitere Satelliten-Netze ergänzt. Das früher halbstaatliche internationale Inmarsat wird seit einiger Zeit ebenfalls von einem Finanzinvestor betrieben. Inmarsat funktioniert zwischen 60 Grad nördlicher und südlicher Breite und versorgt nicht nur Schiffe, sondern terrestrische Nutzer mit Sprachverbindungen (z.B. Inmarsat Mini M), ISDN oder einem schmal- oder breitbandigen Daten-Netz (Inmarsat BGAN). Fast alle Hochseeschiffe, viele Rundfunk- und TV-Reporter, aber auch Ölbohrinseln oder abgelegene Forschungsstationen setzen auf Inmarsat, welches eines der ältesten Satellitennetze ist, das permanent aktualisiert wird.