Interview

Humm: T-Mobile@home verkauft sich wie geschnitten Brot

T-Mobile-Chef sieht sinkende Zahl der Festnetz-Telefone im Land
Von dpa / Björn Brodersen

Die Zahl der Festnetz-Telefone wird sich nach Einschätzung von T-Mobile-Chef Philipp Humm in Deutschland künftig deutlich verringern. "In Österreich haben schon jetzt 20 Prozent der Haushalte kein Festnetz mehr", sagte Humm der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Die entsprechende Quote in Deutschland liege im Moment noch unter fünf Prozent. "Wir werden uns wohl dem europäischen Durchschnitt annähern, der liegt bei etwa 15 Prozent Haushalte ohne Festnetz", sagte Humm.

Das Angebot des mobil@home-Tarifs, bei dem der Handy-Kunde im Umkreis von zwei Kilometern zu Hause zu Festnetz-Tarifen telefonieren kann, laufe "wie geschnitten Brot", sagte Humm. Das Ziel von einer Million Kunden binnen eines Jahres "werden wir voraussichtlich übererfüllen". Dieser Tarif gehe nicht unbedingt zu Lasten des Festnetzes der Deutschen Telekom. Die meisten Neukunden hätten sich für das Angebot zusätzlich zum Festnetz entschieden. Und aus Konzernsicht sei es besser der Kunde bleibe beim selben Unternehmen, statt zu einem anderen Mobilfunkanbieter zu wechseln, der den entsprechenden Tarif ebenfalls anbietet, sagte Humm.

Im Streit mit Brüssel über die Gebühren bei grenzüberschreitenden Telefongesprächen, verlangt Humm ein Entgegenkommen der EU-Kommission. "Wir haben erst diese Woche die Endkundenpreise für das Telefonieren im Ausland um bis zu 34 Prozent gesenkt. Für 10 Euro bekommt der Kunde 30 Minuten. Das entspricht einem Minutenpreis von 33 Cent im EU-Ausland", rechnete Humm vor. Die EU-Kommission sollte die Bemühungen der Netzbetreiber würdigen.

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