Betrüger

Neuer Phishing-Versuch zielt auf Telefonbanking ab

Postbank-Kunden sollen per Formular ihre Telefon-PIN preisgeben
Von Thorsten Neuhetzki

Phishing ist grundsätzlich nicht neu. Seit mehreren Monaten und Jahren versuchen Betrüger, die PIN- und TAN-Nummern von Onlinebanking-Kunden zu bekommen, um dann im Namen des Kontoinhabers große Geldmengen auf Konten von Helfern zu leiten, die dieses Geld dann ins Ausland schaffen sollen. Aufgrund dessen, dass viele Kunden schon um dieses Problem wissen und sich schützen, versucht es nun eine Betrügerbande mit einem anderen Prinzip. Dieses zielt nun zunächst auf Postbank-Kunden ab.

In einer Mail, die am heutigen Morgen auch in der teltarif-Redaktion mehrfach ankam, wird den Empfängern mitgeteilt, dass "Postbank Online-Banking jetzt noch sicherer ist". Es wird in der Mail darauf hingewiesen, dass es in der Vergangenheit mehrere Versuche gab, "auf betrügerische Art und Weise TAN-Nummern von Kunden zu erhalten". Um die Online-Geschäfte des Kunden noch "noch besser zu schützen", führe man weitere Schutzmaßnahmen ein. Dazu müsse nun jeder Kunde der Postbank seinen Online-Banking-Zugang mit der Geheimzahl für Telefon-Banking bestätigen. Dieses soll bitte über ein eigens bereitgestelltes Online-Formular erfolgen.

Überflüssig zu erwähnen, dass der Link, der in der Mail genannt wird, nicht echt ist. Zwar verweist er optisch auf postbank.de, in Wirklichkeit verbirgt sich hinter dem Link jedoch ein Server mit einer IP in Jakarta. Nach der Eingabe von Kontonummer und Telefon-PIN hätten die Betrüger die Möglichkeit, per Telefon Geld auf fremde Konten zu buchen. Die von der Postbank verwendete 0180-Nummer ist grundsätzlich auch aus dem Ausland anwählbar.