Wachstumsbremse

o2 wächst langsamer als E-Plus

Trotz nur 330 000 neuen Kunden wurde die 10 Millionen-Grenze geknackt
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Im Wettbewerb um den dritten Platz unter den deutschen Mobilfunkanbietern hat o2 zum Start ins neue Jahr gegenüber dem Konkurrenten E-Plus an Boden verloren. Im ersten Quartal wuchs die Zahl der o2-Kunden um 330 000 auf knapp 10,1 Millionen Handynutzer. "Wir sind wieder einmal schneller als der Markt gewachsen", sagte o2-Germany-Chef Rudolf Gröger heute in München. E-Plus hatte die Zahl der Kunden aber um knapp 700 000 auf 11,4 Millionen ausbauen können. Marktführer T-Mobile gewann in den Monaten Januar bis März 284 000 neue Kunden.

Der Abstand zu E-Plus sei für das Unternehmen kaum ein Thema, meinte Gröger. Der Konkurrent setze mit seiner Marke simyo im Gegensatz zu o2 auf das Billigsegment, daher seien die Strategien inzwischen völlig verschieden. "Das sind zwei Schollen, die auseinander driften." Allerdings bekommt auch o2 den Preiskampf im Mobilfunkmarkt zu spüren. Der Umsatz pro Kunde ging im Jahresvergleich um zehn Prozent zurück. o2 gehört zum spanischen Telefónica-Konzern.

Möglichkeiten, an der Kostenschraube zu drehen, sieht Gröger kaum. "Die Verwaltungskosten sind nicht kriegsentscheidend." Wichtigster Block seien die Ausgaben für die Kundengewinnung. Hier lasse der Wettbewerb aber kaum Spielraum. Solange die Konkurrenz zum Beispiel für einen Euro UMTS-Handys anbiete, könne ein einzelner Anbieter die Gerätesubventionen kaum zurückfahren.

Gröger sprach sich gegen eine weitere Regulierung auf nationaler oder europäischer Ebene aus. Wie schon die Konkurrenz bietet o2 künftig günstigere Auslandstarife an. Damit beugen sich die Anbieter einer Forderung der Europäischen Kommission, die deutlich niedrigere Roaming-Gebühren verlangt hat. "Das internationale Roaming war eine sehr preisintensive Thematik", räumte Gröger ein. Die Mobilfunkfirmen hätten sich aber deutlich bewegt.