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Fernsehen über Handy: Was bringt die Praxis?

Ein Überblick über die verschiedenen Standards und Zukunftschancen
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Die Mobilfunk-Netzbetreiber setzen beim mobilen Fernsehen in Zukunft vor allem auf den DVB-H-Standard. Vodafone hat angekündigt, sich bundesweit um die erforderlichen Übertragungskapazitäten zu bemühen. Das Unternehmen führte genauso wie T-Mobile auf der CeBIT denkbare Programmangebote vor. E-Plus hatte bereits vor einigen Monaten gemeinsam mit seinem Mutterkonzern KPN DVB-H-Pilotversuche in den Niederlanden durchgeführt und auch o2 zeigt Interesse an der Einführung des Systems.

Völlig unklar ist allerdings, wann DVB-H wirklich marktreif ist und der Standard kommerziell eingesetzt werden kann. Zur Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer stehen allenfalls in einigen wenigen Städten Übertragungskapazitäten zur Verfügung, auf denen Testsendungen ausgestrahlt werden können. Mangels entsprechender Endgeräte dürften diese jedoch weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.

Fazit

Handy-TV über UMTS ist bereits Realität. Vorreiter Vodafone bietet hier schon heute mehr als 30 Programme an. Auch T-Mobile steigt verstärkt in den Mobile-TV-Markt ein und erweitert seine Programmpalette, während die beiden kleineren Netzbetreiber E-Plus und o2 lediglich Videoclips zum Abruf bereitstellen.

debitel und MFD starten im Mai mit einem eher mageren Programmbouquet über DMB, während die Mobilfunk-Netzbetreiber die Marktreife des DVB-H-Standards abwarten und bis dahin über UMTS senden. Vodafone will das UMTS-Fernsehen auch in Zukunft nicht ganz aufgeben, da sich die Streaming-Technologie vor allem für Sendungen, die nicht live übertragen, sondern zum Abruf bereitgestellt werden, anbiete.

Bleibt abzuwarten, wie das Fernsehen auf dem Handy-Display von den Zuschauern angenommen wird. Monatliche Kosten um 10 Euro lohnen sich wohl nur für Interessenten, die den Service öfter nutzen wollen. Und ob es wirklich eine Zielgruppe für regelmäßiges Fernsehen auf einem recht kleinen Monitor gibt, erscheint zumindest fraglich.