Bundesligarechte

Premiere zieht vor Gericht

Bezahlsender klagt gegen Fusion der Kabelnetzbetreiber ish und Iesy
Von Björn Brodersen

Der Pay-TV-Sender Premiere versucht, die Schlappe bei der Vergabe der Übertragungsrechte für die Fußball-Bundesliga vor Gericht wettzumachen. Der Bezahlsender hat nach eigener Aussage vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf Klage gegen die Fusion der Kabelnetzbetreiber ish und Iesy zu Unity Media eingereicht. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung sagte Premiere-Chef Kofler, man wolle das Bundeskartellamt veranlassen, die Fusion rückgängig zumachen. Die Sportrechteagentur Arena, die den Zuschlag für die Bundesliga erhalten hat, gehört dem Kabelunternehmen.

Kofler sieht eine ungleiche Ausgangslage zwischen den Konkurrenten und hat die Klage wegen "möglichen Kartellproblemen" eingereicht. "Wenn Netz und Inhalte in einer Hand sind, gibt es eine vertikale Integration von marktbeherrschenden Stellungen. Es ist evident, dass Premiere als pures Fernsehhaus einen Nachteil hat. Wir kämpfen mit ungleichen Waffen", sagte Kofler der Zeitung.

Obwohl Premiere mehr Geld als Unity Media geboten hatte, stach der Kabelkonzern Premiere im Rennen um die Übertragungsrechte aus. Der Bezahlsender hat die Hoffnung auf die Übertragung von Bundesliga-Spielen im kommenden Jahr aber noch nicht aufgegeben, denkbar sind auch Kooperationen. Die Deutsche Telekom hat sich derweil die Internet-Übertragungsrechte für die kommenden drei Jahre gesichert und will den eigenen Kunden die Spiele kostenlos im Internet zeigen.