Backbone

Backbones - die leistungsstarken Hintergrundnetze

Was ist ein Backbone?
Von Julia Scholz

Der größte Netzbetreiber in Deutschland ist die Deutsche Telekom. Das zweitgrößte Netz unterhält der spanische Konzern Telefónica. Der Telekom-Backbone basiert auf einem 197 000 km langen Glasfaserkabelnetz. Von insgesamt 74 DSL-Knoten sind 11 übergeordnete POPs, die das sogenannte Core Network, die zentralen Breitband-Leitungen, verbinden und 64 regionale Einwahlwahlpunkte. Im Kernnetz erfolgt die Datendurchleitung mit bis zu 10 GBit/s, im Zugangs- und Teilnehmernetz werden die Daten mit 622 MBit/s bis 2,4 GBit/s übertragen.

Telefónica verfügt in Deutschland über ein 40 000 km langes Backbone-Netz. Insgesamt 329 Knotenpunkte kommuniziert das Unternehmen für sein Netz. Dabei soll es sich grundsätzlich auch um Breitband-Knoten handeln. Die 74 Breitband-POPs der Telekom sind alle an das Netz von Telefónica angeschlossen. Das übergeordnete Hauptnetz von Telefónica besitzt eine Übertragungskapazität von bis zu 10 GBit/s, die Rand- und Nebennetzen bis zu 2,4 GBit/s.

Arcor, der größte alternative Telefonanbieter in Deutschland, steht hinsichtlich der Länge seines Backbone-Netzes mit 22 000 km Glasfaserkabel national erst an dritter Stelle. 200 POPs gibt das Unternehmen insgesamt für sein IP-Netz an, ob es sich dabei durchgängig um DSL-Knotenpunkte handelt, ist nicht klar. Die 74 DSL-Knotenpunkte der Telekom sind alle an das Arcor-Netz angeschlossen. Die Kapazität des Backbones beträgt offiziell 2 mal 2,5 GBit/s, streckenweise sollen aber bis zu 10 GBit/s erreicht werden.

Wie groß die Unterschiede dessen sein können, was Anbieter als Backbone bezeichnen, wird an den Betreibern terralink und Tiscali deutlich. Ganze 2 500 km eigenes Glasfaserkabelnetz umfasst der Backbone von Tiscali, 3 516 km der von terralink. Mit 1,2 GBit/s fließt der Datenstrom durch den terralink-Backbone, an 22 POPs können die Daten übernommen werden. Tiscali gibt für sein Netz eine Übertragungsrate von 10 GBit/s an. An 73 POPs der Telekom soll Tiscali nach Aussage der Pressestelle Übernahmepunkte für den Datenverkehr ins eigene Netz betreiben.

Der Backbone-Betreiber Celox kommuniziert den Umfang bzw. die Länge seines Glasfaserkabelnetzes nicht, da das Unternehmen darin nicht zwingend ein Indiz für die Qualität von Telekommunikationsdienstleistungen sieht. Innerhalb der POPs gewährleistet der Anbieter eine Datenübertragungsrate von 1 GBit/s. Mit bis zu 622 MBit/s können die Daten im Weiterverkehrsnetz von Celox fließen. An 19 POPs der T-Com kann Celox den Datenverkehr aus dem Netz des Marktführer übernehmen. Leider reagierten einige Anbieter, wie zum Beispiel freenet, auf Anfragen zum Umfang ihres Backbone-Netzes gar nicht.

Der Betreiber Broadnet bietet ein Zugangsnetz auf der Basis von DSL und Richtfunk an und möchte aus diesem Grund keine Kilometerzahl für sein Backbone-Netz angeben. Der Datendurchsatz beläuft sich auf 622 MBit/s bis 2,4 GBit/s. An 29 Einwahlknoten können Daten in den Broadnet-Backbone geleitet werden.