Backbone

Backbones - die leistungsstarken Hintergrundnetze

Was ist ein Backbone?
Von Julia Scholz

Der DSL-Markt ist stark in Bewegung geraten. Die gegenwärtigen Flatrate-Preise rechtfertigen kaum noch die Wahl eines zeit- oder volumen-begrenzten Tarifes. Der Konkurrenzdruck gleicht die Flatrate-Preise der einzelnen Anbieter mehr und mehr an. Für welchen Provider soll man sich da entscheiden, wenn der Preis kein Auswahlkriterium mehr darstellt? Versierte Nutzer wissen, dass der Backbone, über den das Angebot für den DSL-Zugang realisiert wird, ganz entscheidend sein kann für die Nutzung der bestellten Bandbreite. Um leichter einschätzen zu können, welche Bedeutung dem Backbone für die Qualität des DSL-Anschlusses zufällt und ob der Backbone-Betreiber bei der Wahl eines DSL-Angebotes berücksichtigt werden sollte, haben wir für Einsteiger das wichtigste Hintergrundwissen nochmal zusammengetragen.

Struktur eines Backbone-Netzes

Als Backbone bezeichnet man die Hauptstränge eines Netzwerks, die kleinere Teilnetze verbinden. Bezogen auf einen DSL-Provider sind das die überregionalen Datenleitungen, die die einzelnen Netzknoten des Betreibers miteinander verbinden. In der Regel bestehen diese Backbone-Verbindungen aus Glasfaserkabeln mit hoher Bandbreite, durch die große in Lichtwellen umgewandelte Datenmengen geleitet werden. Die Leitungsführung sollte in einem gut ausgebauten Netz redundant abgesichert sein, d.h. die Knoten- und Zugangspunkte sind mehrfach verknüpft, so dass der Ausfall einer einzelnen Verbindung über andere Leitungen abgedeckt werden kann.

Die Knotenpunkte, an denen die einzelnen Glasfasertrassen zusammengeschaltet werden oder an denen sich Übergabepunkte zu anderen Providern befinden, bezeichnet man auch als Points of Presence (PoPs). In diesen Rechnerzentralen bestimmen Router über welche Leitungen die Daten im Netz übermittelt werden. Im Optimalfall für den Kunden ist das der schnellste Weg. Die Geschwindigkeit der Datenübertragung ist dabei abhängig von der Anzahl der Hops, der Leistungsfähigkeit der Router und der Bandbreite und der Länge der Verbindungen dazwischen.

Der Weg, den die Daten durch das Netz nehmen, wird in der Regel vom Provider bestimmt. Dabei muss der geografisch kürzeste Weg nicht der schnellste sein. Passieren die Daten auf kurzem Wege mehrere Übergabepunkte zu anderen Betreibern, kann diese Datenübertragung unter Umständen länger dauern.

Backbones sind die Hauptverkehrsadern im Internetdatenverkehr, vergleichbar mit der Rolle der Autobahnen für den Straßenverkehr. Mittlerweile gibt es zahlreiche Backbone-Netze, die von verschiedenen, international und national agierenden Carriern betrieben werden. Im Verband der deutschen Internetwirtschaft eco sind derzeit 110 Backbone-Betreiber in Deutschland vertreten. Internet-Serviceprovider können also, wenn sie über kein eigenes Hintergrund-Netz verfügen, mit verschiedenen Backbone-Betreibern kooperieren. Wie schnell und sicher die Internetverbindung des Kunden ist, hängt in entscheidendem Maße von dem Backbone ab, über den der Serviceprovider sein Angebot realisiert. Je engmaschiger das Netz aus Knotenpunkten und Datenleitungen geknüpft ist, um so leistungsstärker ist die Datenübertragung und um so geringer die Gefahr von Netzüberlastungen.

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