Internet ohne T

Die Angebote der unabhängigen DSL-Anbieter

Entbündelte Anschlüsse: Wer bietet was?
Von Marie-Anne Winter

Bei den unabhängigen Providern müssen auch die Anbieter erwähnt werden, die schnelles Internet auch jenseits der Festnetzleitungen anbieten. Dazu gehören beispielsweise Airdata oder hifreak [Link entfernt] . Diese Anbieter haben sich auf drahtlose Breitband-Internetzugänge spezialisiert.

Airdata bietet mit portableDSL einen mobilen Internetzugang an. Die Preise dafür liegen in etwa auf dem Niveau der herkömmlichen DSL-Tarife. Es handelt sich um ein entbündeltes Angebot, man bekommt tatsächlich nur den mobilen DSL-Zugang und muss keinen Telefonanschluss dazu buchen. Das Schmalbandangebot mit 128 kBit/s kostet monatlich 14,95 Euro, der dazu notwendige Flatrate-Tarif noch einmal 9,95 Euro. Der Anschluss mit 1024/128 kBit/s fällt mit 24,95 Euro deutlich teurer aus als der T-DSL 1000-Anschluss der T-Com für 16,99 Euro. Die Flatrate für die 1 MBit/s Portable-DSL-Variante kostet monatlich 19,95 Euro.

hifreak wurde im Zusammenhang mit dem DSL-Projekt der Gemeinde Lohra bekannt. Es handelt sich um einen SDSL-Funkzugang. In der kleinste Variante kostet dieser Internetzugang mit einer Bandbreits von 1 MBit/s 29,90 Euro monatlich enthalten ist 1 GB Traffic. Man muss sich allerdings für 24 Monate binden. hifreak kooperiert mit den Stadtwerken vor Ort, die als Provider auftreten. Bild: WDR

DSL vom Himmel

Mittlerweile werden auch DSL-Angebote per Satellit interessant. Bei Teles gibt es beispielsweise für 29,90 Euro pro Monat eine skyDSL-Flatrate mit unbegrenztem Volumen. DSL per Satellit bietet hohe Datenraten im Download und ist praktisch überall verfügbar, hat aber neben den realiv hohen Anschaffungs- und Grundkosten in der Regel einen weiteren Nachteil: Für den sogenannten Rückkanal - das heißt für den Datenaustausch vom Nutzer zu einem Internetserver - wird eine Verbindung über das Telefon-Festnetz (z.B. analoge oder ISDN-Verbindung) benötigt, für die allerdings weitere Kosten anfallen.

Bei der Internetagentur Schott gibt es auch Satelliten-DSL im Zwei-Wege-System, das bedeutet der Rückkanal geht ebenfalls über Satellit. Diese Variante ist allerdings recht teuer, die günstigste Variante kostet monatlich 92 Euro, weitere Kosten für das übertragene Datenvolumen oder die Online-Zeit fallen nicht an. Dabei beträgt die Geschwindigkeit allerdings nur 512 kBit/s im Download und 128 kBit/s im Upload.

Der Vollständigkeit halber sollen dieser Stelle auch die UMTS-Angebote von Vodafone und o2 erwähnt werden, die der eigenen Werbung nach auch den Festnetzanschluss ersetzen können. Doch weder surf@home, noch Vodafone Zuhause Web sind für Menschen, die viel telefonieren und auch das Internet regelmäßig nutzen, wirklich attraktiv. Einen Vergleich dieser Angebote finden Sie in einer weiteren Meldung.

Fazit

Zusammenfassend kann man sagen, dass die unabhängigen DSL-Anbieter sowohl vom Preis, als auch von der Qualität ihrer Produkte für bestimmte Zielgruppen durchaus attraktiv sein können. Es kommt halt immer darauf an, was man letztlich braucht bzw. haben möchte. Für Kunden, die ohnehin schon einen Telekom-Anschluss haben und den auch weiterhin zum Telefonieren benutzen wollen, lohnt sich der Schritt zu einem alternativen DSL-Anbieter in der Regel nicht. Wer aber zum Beispiel einen Genion-Vertrag zum Telefonieren nutzt, für den kann ein reiner DSL-Anschluss als Ergänzung durchaus interessant sein.

Mittlerweile ist es möglich, einen kombinierten Anschluss zu bekommen, bei dem man für Telefon und DSL samt Flatrate monatlich nur noch 37,90 Euro Grundkosten hat (Hansenet, Alice). Dieses Angebot ist aber in relativ wenigen Standorten verfügbar. Daher lohnt es sich durchaus, einmal zu überprüfen, welche Unternehmen in der Gegend, in der man wohnt, außerdem aktiv sind. Hilfe leistet hier beispielsweise unsere Übersichtsseite zu DSL-Flatrates von regionalen Anbietern.

Ein genereller Nachteil bei den Alternativen sind die vergleichsweise langen Vertragslaufzeiten. In der Regel bindet man sich für mindestens 12 Monate. T-DSL ist man dagegen nach einem Monat wieder los, wenn man einem ein anderes Angebot interessanter erscheint.