Internet ohne T

Die Angebote der unabhängigen DSL-Anbieter

Entbündelte Anschlüsse: Wer bietet was?
Von Marie-Anne Winter

DSL ist in Deutschland für viele potentielle Kunden gleichbedeutend mit T-DSL, obwohl diese Breitbandtechnologie an sich keineswegs eine Erfindung der Deutschen Telekom ist. Wie wir bereits an anderer Stelle berichtet haben, gibt es aber durchaus Alternativen zu T-DSL. Wer nicht an seinem Festnetzanschluss bei der Telekom hängt, kann beispielsweise zu einem der zahlreichen Stadtnetzbetreiber wechseln, die teilweise sehr interessante Bündelprodukte aus DSL- und Festnetzanschlüsse im Angebot haben. Vor allem die drei großen unter ihnen, Versatel, Hansenet ("Alice") und Arcor haben mit ihren aktuellen DSL-Angeboten Bewegung in den Markt gebracht.

Bundesweit tätig sind in Sachen DSL neben dem Hauptkonkurrenten der Deutschen Telekom, Arcor, auch die Internet-Anbieter QSC und Broadnet. Es gibt aber noch weitere, kleinere Anbieter wie Claranet, die aber normalerweise nur für Geschäftskunden mit besonderen Ansprüchen interessant sind. Weil wir Arcor, Versatel und Hansenet aber im Zusammenhang mit Komplettangeboten aus Festnetzanschluss und DSL-Zugang schon genauer betrachtet haben, werden wir uns hier im Rahmen unseres Themenmonats auf die reinen Internetanbieter konzentrieren.

An der Telekom vorbei surfen und telefonieren

Anschluss gesucht! Bild: QSC Bei Broadnet gibt es für Privatkunden ADSL-Angebote. Das Einstiegsprodukt ist dataVOIP Basic 1000 für 21,99 Euro monatlich. Dafür bekommt man einen DSL-Zugang mit maximal 1024 kBit/s im Downstream und 256 kBit/s im Upstream. Es handelt sich um einen Komplettanschluss, der sowohl einen Broadnet-DSL-Anschluss als auch Telefonie über VoIP beinhaltet. Dieses Angebot ist nicht flächendeckend, aber deutschlandweit verfügbar. Gleiches gilt auch für das QSC-Angebot Q-DSL home, das ab 39 Euro zu bekommen ist.

Wer also partout nicht mehr über die Telekom telefonieren möchte, kann das mit einem solchen Anschluss relativ bequem und kostengünstig vermeiden. Seit Ende 2003 gibt es sowohl für die Kunden von Broadnet, als auch für Kunden von QSC die Möglichkeit, über ihre DSL-Leitung zu telefonieren. Bei beiden Anbietern können die Kunden sogar ihre bisherigen Festnetznummern behalten, sofern sie nicht mit dem neuen Anschluss auch das Ortsnetz wechseln. Mit einem SIP-fähigen IP-Telefon oder einem Analog-Telefon-Adapter kann man bei diesen Angeboten auch bei ausgeschaltetem PC telefonieren. QSC home-Tarifen bekommen monatlich 30 Freiminuten. Telefonate kosten unter IPfonie-Kunden gar nichts, zur Nebenzeit 1,5 Cent bzw. zur Hauptzeit 2 Cent pro Minute. Mit diesem Angebot kann man den zusätzlich Festnetzanschluss bei der Telekom tatsächlich einsparen.