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Samsung hat den Dreh raus: Das Z130 im Test

Ambitioniertes Design bei begrenztem praktischen Nutzen
Von Marie-Anne Winter

Schick ist es auf jeden Fall, das UMTS-Handy Z130 von Samsung. Der Dreh mit dem Display und der darunter verborgenen 1-Mega-Pixel-Kamera ist ein echter Hinkucker: Dreht man das Handydisplay um 90 Grad, wird die darunter befindliche Kamera aktiviert. Diese lässt sich wiederum um 180 Grad drehen, so dass man das Handy auch wieder schließen kann. Die Kamera steht dann weiterhin für Schnappschüsse, Videoaufnahmen oder zur Bildübertragung bei Videotelefonaten bereit.

Das UMTS-Gerät wird derzeit exklusiv von T-Mobile angeboten. Neben Kamerafunktionen und Videotelefonie bietet es Bluetooth, Java-Spiele und einen Media-Player. Die Navigation erfolgt durch einen Joystick, der sich intuitiv leicht bedienen lässt. Gewöhnungsbedürftig sind die Softkeys, die beim Display im Querformat quasi auf dem Kopf stehen. Das Telefon misst 112 mal 46 mal 20 Millimeter und wiegt 120 Gramm.

Auf den ersten Blick macht das Gerät einen soliden Eindruck. Wenn man es in Betrieb nimmt, fällt es mit reichlich Schnickschnack schon fast unangenehm auf. So macht jeder Tastendruck ein anderes Geräusch und wird auch noch von Animationen begleitet - überhaupt ist alles auf dem Display reichlich bunt, sogar die Ziffern von Telefonnummern werden bei der Eingabe in verschiedenen Farben dargestellt. Für Handynutzer mit unverbrauchtem Spieltrieb ist dieses Gerät mit Sicherheit eine Offenbarung. Für nüchternere Kunden, die eher auf den Nutzwert achten, hat das Gerät allerdings Schwächen.

Beindruckende Feinmechanik ohne erkennbaren Nutzen

Das Display ist drehbar: Hoch- und Querformat nach Wahl. Das Design des Handys wirkt seriös und edel, die drehbaren Teile des Handys lassen sich gut bewegen und vermitteln den Eindruck solider Präzisionsarbeit. Das Gerät lässt sich leicht öffnen und weil der Akku in der Rückseite des Geräts integriert ist, kann man die SIM-Karte ohne große Fummelei wechseln - was sicherlich nicht nur bei Testern angenehm auffällt. Dafür leuchtet nicht ganz ein, welchen praktischen Nutzen das drehbare Display eigentlich hat - der Schutz der Kameralinse könnte auch durch eine Klappe erreicht werden und größer wird das Display auch nicht, nur weil man es drehen kann. Die Auflösung des Displays entspricht mit 176 mal 220 Pixel in 262 000 Farben der gängigen Standardgröße für Smartphones. Vielleicht will Samsung die Nutzer aber schon mal an das fernsehübliche Querformat für die kommenden Handy-TV-Dienste gewöhnen.

Die Kamera liefert auf den ersten Blick ganz gute Aufnahmen, die mit einem Helligkeitsregler optimiert werden können, auch Farbeffekte sind möglich. Allerdings war die Qualität der Fotos im Vergleich mit Bildern, die mit dem kürzlich von uns getesteten Nokia 6680 aufgenommen wurden, deutlich schlechter. Die maximale Größe der Bilder liegt bei 1152 mal 864 Pixel. Außerdem nimmt die Kamera Videos auf, die aber auch nicht über die Handy-übliche Videoqualität hinausragen.