Rückzug

Handy-Markt Europa: Mitsubishi gibt auf

Japanischer Hersteller wird in Europa keine Handys mehr verkaufen
Von Marie-Anne Winter

Ansgesichts der zahlreichen Meldungen über schlechte Zahlen bei den Handy-Herstellern überrascht diese Nachricht nicht: Mitsubishi gibt sein Handygeschäft zumindest in Europa auf. Wie verschiedene Medien heute berichten, wird der japanische Handyproduzent seine Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Frankreich schließen. Über den genauen Zeitplan soll jedoch erst nach Gesprächen mit Belegschaftsvertretern entschieden werden.

Als Grund für den Stopp des Handy-Verkaufs in Europa wird die Wettbewerbssituation angegeben, die starke Konkurrenz durch Nokia, Motorola und weitere Herstller, aber vor allem auch durch die Newcomer Samsung und LG Electronics lasse die Marktanteile von Mitsubishi-Geräten sinken. Das Unternehmen soll im zum 31. März abgelaufenen Geschäftsjahr nur noch 700 000 Mobiltelefone in Europa verkauft haben. Ein Jahr zuvor waren es noch eine Million Geräte.

Mitsubishi Electric war Anfang des Jahres 2000 erstmals auf dem europäischen Handy-Markt aufgetreten. Die französische R&D-Abteilung war anfänglich neben ihrem eigentlichen Aufgabenbereich, auch für den Verkauf der Handys zuständig. Diese Zuständigkeit wurde im Herbst des Vorjahres an die niederländische Abteilung abgegeben. Nun sollen alle in den Lagern befindlichen Handys abverkauft werden, danach wird Mitsubishi seine Verkaufsaktivitäten in Europa einstellen. Der Hersteller verspricht aber, weiterhin Support für die Geräte anzubieten. Von Mitsubishi kam in Deutschland zuletzt das M430i als i-mode-Handy bei E-Plus auf den Markt.