Leistungsstärker

Inmarsat schickt Breitband-Satelliten ins All

Neue Satelliten-Generation erhöht Datenrate auf 432 kBit/s
Von Christian Horn

Der Satelliten-Funknetz-Betreiber Inmarsat meldet den erfolgreichen Start des ersten Inmarsat-4-Kommunikationssatelliten (I-4). Von Cape Canaveral in Florida trug eine Atlas V-Rakete das etwa sechs Tonnen schwere Gerät von der Größe eines Doppeldecker-Busses auf eine Höhe von 36 000 Kilometern. Von dieser Höhe aus erreichen geostationär über dem Indischen Ozean positioniert die Funkwellen des Satelliten Europa, Afrika, den Mittleren Osten, den Indischen Subkontinent, den größten Teil Asiens, des Pazifiks und den westlichen Teil Australiens. Der Start eines zweiten I-4-Satelliten ist für das dritte Quartal 2005 vorgesehen. Dieser soll über dem Atlantik positioniert für den amerikanischen Kontinent zuständig sein. Beide Satelliten werden Inmarsat zufolge 85 Prozent der Landmasse der Erde ausleuchten.

Die I-4-Satelliten sind erheblich leistungsstärker als die Vorgängergeneration der Inmarsat-3-Satelliten. Das gegenwärtig installierte Inmarsat-Satellitennetz leistet Datenraten von 56 kBit/s bis zu maximal 144 kBit/s. Inmarsat-4 soll Satelliten-gestützte Breitband-Kommunikation mit bis zu 432 kBit/s ermöglichen. Die gesamte Kapazität der neuen Satelliten soll die der Vorgängergeneration um das Zwanzigfache übertreffen.

Gelingt die Installation der Satelliten plangemäß, werden ab dem vierten Quartal 2005 Breitband-Kommunikationsdienste über Inmarsats Broadband Global Area Network (BGAN) zur Verfügung stehen. Neben 3G-kompatiblen Breitband-Datendiensten bietet der BGAN-Dienst auch Sprachtelefonie für die entlegensten Winkel der Erde. Die I-4-Satelliten sind Teil von Inmarsats 1,5 Milliarden US-Dollar (1,12 Milliarden Euro) schweren Entwicklungsprogramm für ein Satelliten-Netzwerk der nächsten Generation. Gebaut wurden die I-4-Satelliten von der European Aeronautic Defense and Space Company (EADS).