Vodafone Zuhause: Konkurrenz für o2 Genion
Die große Angst der Mobilfunker, dass die Netze unter der Last der Poweruser zusammenbrechen, sollte sich dadurch verhindern lassen, dass vernünftige Volumengrenzen eingeführt werden. So wären Web-Surfer, die zeitnah E-Mails bekommen möchten, Instant Messenger und Chats nutzen, aber nicht unbedingt rund um die Uhr an Filesharing-Systemen teilnehmen, sicher eher zufrieden als bei einem Zugang über die Festnetzleitung, wo der Minutenzähler jederzeit mittickt.
Gespannt darf man auch darauf sein, mit welchen Features Vodafone seinen Zuhause-Telefontarif möglicherweise aufwertet. Zu einem echten Festnetz-Ersatz kann das Produkt eigentlich nur dann werden, wenn Vodafone Zuhause-Kunden auch für Anrufer zu Festnetz-Konditionen erreichbar sind. Das ist bislang nicht der Fall. Stattdessen bekommen die Kunden normale Handynummern.
Festnetz-Nummer für Zuhause-Kunden?
Der Netzbetreiber hält sich bislang sehr bedeckt, wenn es darum geht, ob die Kunden zusätzlich möglicherweise künftig auch eine Festnetznummer erhalten. Offiziell ist zu diesem Thema bislang nichts zu erfahren. In Insiderkreisen wird jedoch bereits seit Einführung des Zuhause-Tarifs darüber spekuliert, dass der Netzbetreiber an einer Lösung arbeitet.
Dabei gehen jedoch die Meinungen darüber, wie Vodafone dies realisiert, auseinander. Eigene Rufnummernblöcke in den Ortsnetzen besitzt der Mobilfunkkonzern bislang nicht, während o2 auf die Rufnummernkreise von BT zurückgreifen kann. Denkbar wäre, dass der Kunde seine bestehende Festnetznummer auf den Vodafone-Anschluss portiert.
Allerdings wird in Fachkreisen auch eine zweite Möglichkeit genannt: Die Tarifierung der bestehenden Handynummern zum Festnetzpreis. Ob diese Lösung wirklich praktikabel ist, sei allerdings dahingestellt. Zum einen ist es fraglich, ob wirklich alle Verbindungsnetzbetreiber bei einem Sondertarif mitmachen, zum anderen wäre es unbedarften Anrufern kaum zu vermitteln, dass man zwar eine Mobilfunknummer hat, aber dennoch festnetzgünstig erreichbar ist.
1 000 Minuten für 20 Euro
Günstig ist dagegen schon jetzt das Zuhause-Angebot für abgehende Gespräche. Diese kosten bei optimaler Ausnutzung der monatlichen Inklusivminuten 2 Cent pro Minute ins Festnetz. Damit telefoniert man zwar etwas teuerer als bei den günstigsten Call-by-Call-Angeboten. Dafür ist der Preis gesichert und wird nicht - wie beim Call-by-Call inzwischen üblich - fast wöchentlich geändert.
Auch der Minutenpreis von 4 Cent nach Aufbrauchen der Inklusivminuten ist durchaus fair. Zum Vergleich: Genion-Kunden von o2 zahlen für Ferngespräche innerhalb der Homezone je nach Tageszeit 4 bzw. 7 Cent und selbst für Telefonate innerhalb des eigenen Vorwahlbereichs werden 5 bzw. 3 Cent pro Minute fällig.
Bleibt abzuwarten, wie die genauen Konditionen von Vodafone Zuhause im Regelbetrieb aussehen und wie o2 möglicherweise auf den noch vor wenigen Monaten ungeahnten Konkurrenten reagiert.