Geburtstag

Ein Jahr UMTS in Deutschland

Vodafone startete am 16. Februar 2004 mit der Vermarktung
Von Volker Schäfer

Am 4. Mai wollte Vodafone als erster Netzbetreiber mit der Vermarktung von UMTS-Mobiltelefonen beginnen. Dem offiziellen Startschuss am Vormittag kam Konkurrent T-Mobile allerdings kurzerhand zuvor. In den frühen Morgenstunden tauchte plötzlich das Nokia 7600 im Online-Shop des Bonner Telekommunikationskonzerns auf.

Vodafone ließ sich dennoch nicht die Show stehlen und präsentierte mit dem Samsung SGH-Z105 nicht nur ein erstes 3G-Handy, sondern mit der Videotelefonie auch einen ersten UMTS-Dienst. Ferner wurde das Vodafone live!-Portal um einige Dienste speziell für UMTS-Kunden ergänzt. Einziger zusätzlicher Dienst bei T-Mobile war dagegen zunächst die Mobile Jukebox, die aber auch im herkömmlichen GSM/GPRS-Netz genutzt werden kann.

E-Plus startete als letzter

Am 11. Juni begann E-Plus als vierter deutscher Netzbetreiber mit der Vermarktung einer Laptop-Modemkarte. Das 3G-Netz des drittgrößten deutschen Mobilfunkanbieters war allerdings anfangs nur in etwa 160 Städten verfügbar und lag damit enorm hinter der Konkurrenz, die den schnellen mobilen Internetzugang und die Videotelefonie zu diesem Zeitpunkt schon in mehr als 300 Städten bereitstellte.

Als dritter Netzbetreiber startete o2 am 1. Juli die UMTS-Vermarktung für Privatkunden. Wie T-Mobile gab es bei den Münchnern aber zunächst nur das Nokia 7600. Erst im September gesellte sich mit dem Samsung SGH-Z105U ein erstes Videohandy dazu.

o2: UMTS nicht in allen Tarifen

Besonderheit bei o2: Im Gegensatz zu den anderen Netzbetreibern ist UMTS bis heute nicht in allen Tarifen, sondern nur in Verbindung mit den zum UMTS-Start eingeführten Active-Minutenpaketen zu bekommen. Erst im Laufe dieses Jahres soll es z.B. auch für Genion-Kunden möglich sein, nicht nur eine U-SIM-Karte zu bekommen, sondern sich auch ins 3G-Netz einzubuchen.

Am 16. August startete E-Plus sein UMTS-Angebot für Privatanwender. Mit dem Sony Ericsson Z1010 gab es direkt zum Start auch ein i-mode-fähiges Gerät. Der Einstieg in die neue Handywelt war und ist für E-Plus-Kunden allerdings dennoch nicht ganz so lukrativ. Boten im Spätsommer einige Provider schon UMTS-Handys mit Vertrag ab 1 Euro an, so verlangte E-Plus bis zu 400 Euro für ein Telefon der neuen Generation.