Security

Microsoft erwägt Produktion von Anti-Viren-Software

Microsoft-Einstieg dürfte Wettbewerbshüter auf den Plan rufen
Von Marie-Anne Winter / AFP

Wie Microsoft-Chef Bill Gates bereits vor einem Jahr auf der Unterhaltungselektronikmesse CES in Las Vegas angekündigt hatte, denkt der weltgrößte Softwarekonzern darüber nach, eine eigene Anti-Viren-Software als Ergänzung zu seinem Betriebssystem Windows XP anzubieten. Anti-Viren-Funktionen könnten auch Teil des geplanten neuen Microsoft-Betriebssystems Longhorn werden. Der Eintritt in den stark wachsenden Markt für Anti-Viren-Software würde Microsoft zu einem gewichtigen Wettbewerber etablierter Anbieter wie Symantec oder McAfee werden lassen. Ein Testlauf für einen so genannten Spyware-Killer läuft bereits. Anfang der Woche hatte Gates im Rahmen der Initiative "Deutschland sicher im Netz" im Hinblick auf Sicherheitsfragen mehr Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Regierungen gefordert.

Möglicherweise werde der Konzern auf Produkte des 2003 übernommenen rumänischen Softwareanbieters Gecad zurückgreifen, sagte Microsoft-Technikvorstand Craig Mundie der Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ). "Denkbar ist, dass wir bei künftigen Überlegungen zu der Einschätzung kommen, dass bestimmte Teile der Anti-Virus-Software zum Betriebssystem gehören sollten", sagte Mundie.

Microsofts Einstieg in den umkämpften Markt könnte die Wettbewerbshüter auf den Plan rufen. Die EU-Kommission hatte Microsoft zuletzt aus Wettbewerbsgründen zur Auflage gemacht, das Betriebssystem Windows ohne den Media Player auszuliefern, um andere Anbieter von Video- und Musiksoftware zu schützen.