Bereicherung

Mobilfunk: Was ist neu dank UMTS?

Streaming Videos, Musik-Downloads und Videotelefonie als neue Angebote
Von Volker Schäfer

Im Februar letzten Jahres startete Vodafone als erster deutscher Mobilfunk-Netzbetreiber mit der Vermarktung von UMTS-Datendiensten. Konkret bietet das Düsseldorfer Unternehmen seitdem eine Modemkarte im PCMCIA-Format an, mit der man nicht nur die GSM/GPRS-Netze, sondern auch das neue UMTS-Netz nutzen kann, das mit Downloadraten von bis zu 384 kBit/s eine deutlich bessere Performance bietet, als dies über GSM bzw. GPRS oder auch HSCSD möglich wäre.

Am Anfang waren die Datendienste

Der schnelle Internet-Zugang ist auch heute, knapp ein Jahr nach dem ersten kommerziellen UMTS-Angebot in Deutschland, nach wie vor die wichtigste Anwendung in den neuen 3G-Netzen. Für die breite Masse der Bevölkerung ist die Nutzung des mobilen Internets zwar nach wie vor zu teuer, aber Geschäftskunden haben so erstmals die Möglichkeit, innerhalb der wichtigsten Städte und Ballungszentren flächendeckend, d.h. unabhängig von WLAN-Hotspots, ins Internet oder ins Firmen-Intranet zu gehen.

Bis zum Sommer führten T-Mobile, o2 und E-Plus die gleichen Dienste ein. Im Laufe des Jahres wurden die Preise für die Nutzung der Angebote mehrfach gesenkt und neben der paketvermittelten Abrechnung stehen nun auch Preismodelle zur Verfügung, bei denen nach Onlinezeit abgerechnet wird. Das ist ideal für Nutzer, die innerhalb kürzester Zeit größere Datenmengen übertragen.

surf@home kommt später

Ein interessantes Produkt für Privatkunden, surf@home von o2, wurde allerdings noch nicht realisiert. Eigentlich sollte der auf UMTS basierende Internet-Zugang, der vor allem DSL-Anschlüssen Konkurrenz machen soll, schon im vergangenen Herbst ans Netz gehen. Nun wurde die Einführung auf das neue Jahr verschoben.

Zeitdruck hat o2 ohnehin nicht, denn von den Mitbewerbern des Münchner Unternehmens ist derzeit nichts vergleichbares zu erwarten. Vodafone bewirbt in Bezug auf UMTS vor allem sein Mobile TV, das Clips ausgewählter Sendungen einiger Fernsehsender bietet, bei T-Mobile und E-Plus ist UMTS für Privatkunden bislang noch kaum ein Thema, was sich schon daran zeigt, dass diese beiden Netzbetreiber bislang im Gegensatz zu Vodafone kaum 3G-taugliche Handys in ihrem Produktportfolio haben.