HSDPA

Ericsson kommt Siemens beim schnellen Mobilfunk zuvor

Handyhersteller überträgt erstmals mit 4,9 MBit/s im UMTS-Netz
Von Marie-Anne Winter

HSDPA ist das Zauberwort, mit dem UMTS schneller gemacht werden soll. Vor einer Woche hat bereits Siemens Communications den Start den Dienstes für 2005 angekündigt. Nun scheint aber ein Mitbewerber schneller zu sein: Technologieentwickler Ericsson demonstriert anhand von Video Streaming und großen Datendownloads die Möglichkeiten mobilen Breitband Internet Zugangs nach dem kommenden Standard. Erstmals werden live Daten in einem kommerziellen UMTS Netz mit Geschwindigkeiten bis zu 4,9 MBit/s über die Luft übertragen und auf einer graphischen Benutzeroberfläche angezeigt. Die Premiere findet auf der China PT Expo Comm [Link entfernt] in Peking statt, die noch bis Samstag läuft.

Ericssons HSDPA Systeme sind nach Angaben des Herstellers seit dem zweiten Quartal 2004 einsatzfähig und werden gegenwärtig schon von Kunden in Trials auf ihre End-To-End Leistungsfähigkeit getestet. Kommerziell verfügbar wird Ericssons HSDPA Lösung in der zweiten Jahreshälfte 2005 sein. HSDPA ist eine standardisierte Evolution von WCDMA (hierzulande UMTS), die die Download Geschwindigkeiten auf bis zu 14 MBit/s steigert und dem Verbraucher damit ganz neue Breitbandangebote möglich macht. Gleichzeitig soll, trotz erhöhter Bandbreite, die Kapazität des Netzes maximal um das Dreifache gesteigert werden.

Ericsson erwartet starke Nachfrage nach breitbandigen mobilen Internet

Ericsson ist davon überzeugt, dass HSDPA auf einen aufnahmebereiten Markt trifft, der heute schon durch starke Nachfrage nach breitbandigen Festnetzzugängen, starke Durchdringung von Notebooks in Privathaushalten und Firmen, wachsende Bedeutung von Mobilität und rasant expandierende WCDMA-Netzabdeckung charakterisiert sei. HSDPA bietet darum Netzbetreibern die Voraussetzung, ihre WCDMA Angebote sowohl für Privat- als auch Geschäftsnutzer noch attraktiver zu machen. Mitarbeiter können zu Geschwindigkeiten, die sie bislang nur vom Festnetz kennen, von beinahe überall schnell auf Unternehmensdaten zugreifen, große Mengen von Daten empfangen. Privatpersonen können Multimedia Services in höchster Qualität nutzen.

Ericsson ist nach eigenem Bekunden Weltmarktführer in WCDMA. Ericsson besitzt das größte WCDMA Patentportfolio und schätzt, dass die Hälfte aller WCDMA Netze, die 2004 starten über seine Komponenten laufen werden. Seit 2004 liefert Ericsson WCDMA Produkte aus, die - ähnlich wie bei GSM/GPRS mit EDGE - leicht auf HSDPA aufrüstbar sind.