Registrierungspflicht

Weiterhin viele registrierte Dialer illegal

Regulierungsbehörde: Insgesamt rund 3,5 Millionen Dialer registriert
Von Marie-Anne Winter

In den ersten acht Monaten der Registrierungspflicht für Dialer hat die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) rund 3,5 Millionen Einwählprogramme in ihre Datenbank aufgenommen. Weit über zehn Prozent davon erscheinen bei der Abfrage mittlerweile in leuchtendem Rot - sie stellten sich nachträglich als illegal heraus. Das berichtet Dialerschutz.de.

Seit 15. August 2003 müssen Dialer in Deutschland registriert werden, ehe sie eingesetzt werden dürfen. Der Anbieter erklärt dabei, dass sein Einwählprogramm den Mindestvoraussetzungen entspricht, die von der Regulierungsbehörde in so genannten Amtsblattverfügungen festgelegt wurden. So müssen Dialer unter anderem die Rufnummerngasse 09009 nutzen und dürfen sich erst einwählen, nachdem der Nutzer drei Mal die Buchstabenkombination "OK" eingegeben hat.

Der Run auf dieses Zahlungsmittel ist dabei offensichtlich ungebrochen: Seit dem 15. August 2003 sollen bis Ende April 2004 rund 1 400 Registrieranträge mit etwa 3,5 Millionen Dialern eingegangen sein. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings ebenso eindrucksvoll. "Bisher wurden von der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post rund 430 000 Dialerregistrierungen zurückgenommen", sagte RegTP-Sprecher Rudolf Boll gegenüber Dialerschutz.de. "Bei fast 400 000 sind die Rücknahmen bestandskräftig."

Zurückgenommen werden die Registrierungen meist dann, wenn die Behörde nach Beschwerden von Usern Dialer überprüft und dabei feststellt, dass diese trotz Versicherung des Anbieters nicht den Mindestanforderungen entsprechen. Wie berichtet hat die RegTP eine ganze Reihe solcher "schwarzen Schafe" erst vor kurzem auf ihren Internetseiten öffentlich gemacht.

Zum finanziellen Aufwand der Registrierungen, bzw. deren nachträglichem Entzug konnte Boll auf Anfrage nichts sagen. "Dazu gibt es keine Erhebungen", erklärte er. Derzeit wird darüber diskutiert, die Registrierung von Anwählprogrammen künftig kostenpflichtig zu machen, um damit den finanziellen und personellen Aufwand zu decken. Bisher wird das noch aus Steuergeldern finanziert.