Schwachstellen

Computerwurm "Sasser" hält Internet-Gemeinde auf Trab

Weniger Schaden als befürchtet
Von dpa / Marie-Anne Winter

Wie bereits berichtet, hält ein neuer Computerwurm die weltweite Gemeinde der Internet-Nutzer auf Trab. Heute habe sich die Verbreitung des Wurms "Sasser" bereits etwas stabilisiert, sagte der Karlsruher Virenspezialist Christoph Fischer der dpa. Der Schädling soll nach Einschätzung von Experten über das erste Mai-Wochenende Hunderttausende Computer befallen haben. "Die Auswirkungen sind aber nicht dramatisch, es könnte schlimmer sein", sagte Fischer.

Nach Angaben der finnischen Sicherheitsfirma F-Secure sollen auch einige große und global agierende Unternehmen von "Sasser" infiziert worden sein. Namen nannte F-Secure jedoch nicht. "Die Situation ist aber nicht so schlecht, wie wir es am Wochenende befürchtet haben", sagte Mikko Hypponen, Direktor von F-Secure. "Leute und Unternehmen haben seit Blaster gelernt, sich zu schützen."

Anders als Schädlinge wie etwa Blaster benutzt "Sasser" eine Schwachstelle, die für den Zugang zum Internet offen steht. Betroffen sind die Microsoft Betriebssysteme Windows XP und 2000. Die Schwachstelle ist nach Angaben von Fischer schon länger bekannt. Microsoft hatte bereits ein so genanntes Sicherheits-Patch zum Stopfen der Lücke veröffentlicht. "Vermutlich hat der von Microsoft bereitgestellte Patch dem Virenschreiber sogar erst die nötigen Informationen geliefert", sagte Fischer.

Auf infizierten Rechnern kann es zu Systemabstürzen kommen, die man mit dem Befehl "shutdown -a" in der Windows-Eingabeaufforderung stoppen kann. Doch auch nach der Abwehr von "Sasser" werde es keine Entwarnung geben können, sagt Fischer. "Software wird immer Fehler haben, die man ausnutzen könnte." Generell gehe man davon aus, dass sich drei Fehler in tausend Zeilen Programm-Code befinden. "Windows XP mit Microsoft-Office besteht allein aus 36 Millionen Zeilen Code."