Breitband-Alternative

Wieder auf dem aktuellen Stand: Die Powerline-Infoseiten

Das Internet aus der Steckdose ist noch ein Nischenprodukt
Von Christian Horn

In der Rubrik Internet finden Sie ab sofort die grundlegend überarbeiteten Infoseiten zum Thema Powerline - dem Internet aus der Steckdose. Seit wir zum Marktstart von Powerline im Juli 2001 erstmals Hintergrundinfos zu dieser Breitband-Technologie online stellten, hat sich auf diesem Terrain einiges bewegt.

Powerline war nicht der erhoffte Markterfolg beschieden. Die Gründe sind vielfältig: Mangelnde Bekanntheit, Zweifel an der Funktionstüchtigkeit der Technologie, vor allem aber die niederschmetternde Vorherrschaft von DSL im breitbandigen Internetzugang haben dazu geführt, dass Powerline bislang ein Nischenprodukt geblieben ist. Von vier Energieunternehmen, die 2001 auf Powerline setzten, haben sich die zwei Großen - E.ON und RWE - aus dem Geschäft verabschiedet - und damit den Kunden in ihren Versorgungsgebieten die Möglichkeit genommen, Powerline als alternative Breitband-Zugangstechnologie zu nutzen.

Die Powerline-Technologieentwickler haben allem Anschein nach inzwischen die Störfeld-Problematik unter Kontrolle. Der Pauschalvorwurf erbitterter Powerline-Verächter, Powerline sei eine "Störfeld-Dreckschleuder", ist vermutlich die Grundlage entzogen. Die Bandbreite im Powerline-Access liegt zwar noch weit unter den anfänglich versprochenen 2 Mbit/s, leistet mit 140 kBit/s bis 480 kBit/s aber immerhin ein Vielfaches von ISDN-Geschwindigkeit. Internet via Powerline gibt es bislang in Dresden, Ellwangen, Hameln und Mannheim.

Ganz ohne Medienrummel haben auch einige Technikanbieter Powerline-Adapter zur Marktreife gebracht, die es ermöglichen, mit geringem Aufwand hausinterne Netzwerke aufzubauen, bei denen jede beliebige Steckdose als Netzwerk-Interface fungieren kann.