EU-Kommission fördert Powerline-Projekt OPERA

Im Rahmen der Initiative eEurope hat die EU-Kommission für ein Projekt zur europaweiten Förderung und Implementierung der Powerline-Technologie - kurz auch PLC (Powerline Communications) genannt - neun Millionen Euro an Fördermitteln bewilligt. Die treibende Kraft, die hinter dem Projekt unter der Schirmherrschaft des PLCforums steht, ist ein internationales Konsortium von 36 in Sachen Powerline engagierten Unternehmen, die ihrerseits elf Millionen Euro in die erste Projektphase investieren wollen. Das Programm für das Internet aus der Steckdose trägt den Namen OPERA (Open PLC European Research Alliance).

Mit von der Partie im Konsortium ist der Powerline-Profi MVV Energie AG aus Mannheim. Der Stromversorger aus der nordbadischen Rhein-Neckar-Metropole gilt in der Powerline-Branche, was den Entwicklungsstand der Technologie und die Quantität der erschlossenen Haushalte angeht, als weltweit führend.

OPERA kann als Versuch gewertet werden, der neuen Vorherrschaft der ehemals staatlichen Telekom-Monopolisten beim breitbandigen Internet-Zugang wenigstens ein kleines Paroli zu bieten. Während die Telekom-Riesen in den vergangenen Jahren mit geballter Marktmacht ihre Telefonnetze mit DSL aufgerüstet und nebenbei kräftig die Kasse haben klingeln lassen, fristen alternative Zugangstechnologien wie TV-Kabel oder eben auch Powerline nach wie vor ein eher kümmerliches Nischendasein. Die EU-Kommission hatte in diesem Zusammenhang den Mitgliedsstaaten auch die Förderung von WLAN empfohlen.

Beim Wettbewerb um die Fördermittel aus dem Topf des EU-Rahmenprogramms 'Broadband for All' konnte OPERA die Mitbewerber DSL und WLAN aus dem Rennen werfen und kam beim Ranking um die Förderwürdigkeit auf den 1. Platz. Das Projekt mit angeplantem Start zum Jahresbeginn 2004 ist für zunächst vier Jahre ausgelegt. In dieser Zeit soll die Technologie weiterentwickelt werden, aber auch Marktakzeptanz und Wirtschaftlichkeit von Powerline kommen auf den Prüfstand.