neue Bieterschlacht?

UMTS-Lizenzen werden erneut versteigert

Sollten die Lizenzen von Quam und mobilcom an die RegTP zurückfallen, startet neue Auktion
Von Hayo Lücke

Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) geht davon aus, dass bis Ende 2007 die zwei UMTS-Lizenzen von Quam und mobilcom erneut unter den Versteigerungshammer kommen. Dies geht aus einem Bericht der Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) hervor. Da die beiden Mobilfunker aus dem UMTS-Geschäft ausgestiegen sind und deren Lizenzen voraussichtlich an die RegTP zurückfallen, sei dies "das realistische Szenario", erklärte ein Sprecher der Behörde gegenüber der Zeitung. Allerdings gehe er auch davon aus, dass Quam und mobilcom auf finanziellen Ausgleich klagen werden. Die vor drei Jahren ersteigerten Lizenzen sind in ihrem Wert heute deutlich reduziert.

T-Mobile und Vodafone werden als größte Interessenten gehandelt

Wer bei einer möglichen neuen Auktion mitbieten würde, ist derzeit noch unklar. Als größte Interessenten gelten aber die beiden Marktführer auf dem deutschen Markt, T-Mobile und Vodafone D2. Ein Vodafone-Sprecher schloss zwar ein Interesse nicht aus, erklärte aber gegenüber der FTD: "Für den Start der ersten Ausbaustufe steht aber ein ausreichend breites Spektrum zur Verfügung." Von Vorteil könnte eine weitere Lizenz dann sein, wenn mehr Bandbreite benötigt wird. Anbieter, denen eine höhere Bandbreite zur Verfügung steht, könnten von einem Wettbewerbsvorteil profitieren, weil bei mehr Netzkapazitäten auch die Übertragungsqualität steige. Insider erwarten, dass Bieter um 100 Millionen Euro je Lizenz auf den Tisch legen müssten.

Netzbetreiber fürchten neuen Konkurrenten

Während sich Quam und mobilcom auf Grund der finanziellen Lasten für den Netzaufbau und der noch unsicheren Geschäftsaussichten des UMTS-Geschäfts vom Markt zurückgezogen haben, arbeiten neben T-Mobile und Vodafone auch E-Plus und o2 daran, ihr UMTS-Netz auszubauen. Bis Ende Dezember müssen die Lizenzinhaber eine UMTS-Abdeckung von mindestens 25 Prozent der Bevölkerung in Deutschland nachweisen. Dies soll auch bei den beiden E-Netz-Betreibern erreicht werden, zumindest für o2 ist ein Lizenzzukauf derzeit aber kein Thema.

In einem Punkt sind sich die vier Anbieter aber einig: Auf keinen Fall soll die RegTP frei werdende Lizenzen an neue Konkurrenten abgeben. Die Befürchtung ist, dass die Neueinsteiger mit einer günstig erworbenen Lizenz als Wettbewerber große Vorteile hätte. "Wenn einer schnell ist mit dem Netzaufbau, kann er es in einem halben Jahr schaffen", sagt ein Branchenkenner.