Auftrieb

Telekom übertrifft Gewinnerwartungen

Ergebnisprognose angehoben / Entschuldungsziel früher erreicht
Von AFP / Hayo Lücke

Nach einem zweistelligen Milliardenverlust im Vorjahreszeitraum hat die Deutsche Telekom das dritte Quartal mit einem Gewinn von 508 Millionen Euro abgeschlossen und damit die Erwartungen der Experten deutlich übertroffen. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 4,9 Prozent auf 14,08 Milliarden Euro. Ihr Entschuldungsziel erreichte die Telekom früher als geplant. Für das Gesamtjahr hob der Bonner Konzern seine Prognose beim Ergebnis aus dem laufenden Geschäft nun deutlich an.

Vor einem Jahr hatte die Telekom einen Rekordquartalsverlust von 20,6 Milliarden Euro ausgewiesen. Grund waren Abschreibungen auf Beteiligungen und zu teuer eingekaufte UMTS-Mobilfunklizenzen. Analysten hatten im dritten Quartal 2003 lediglich einen Nettogewinn von 36 bis 266 Millionen vorhergesagt. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) lag im Zeitraum von Juli bis September bereinigt um Sondereinflüsse nun bei 4,7 Milliarden Euro. Dies waren 22,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und lag am oberen Ende der Expertenerwartungen.

Für die ersten neun Monate des Jahres ergab sich ein EBITDA von 13,8 Milliarden Euro. Dies entsprach einem Plus von 25,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Für diese Kennzahl sieht die Telekom die Entwicklung im Gesamtjahr nun deutlich besser: Statt 16,7 bis 17,7 Milliarden Euro sollen nun rund 18,2 Milliarden Euro am Jahresende in der Bilanz stehen (Vorjahr: 16,3 Milliarden Euro). Für 2004 setzte die Telekom ein Ziel von wenigstens 19,2 Milliarden Euro.

Der Nettogewinn beläuft sich für die ersten drei Quartale zusammen nun auf 1,6 Milliarden Euro (Vorjahreszeitraum: Verlust von 25,6 Milliarden Euro). Der Umsatz legte im Zeitraum von Januar bis September vor allem durch zweistellige Wachstumsraten im Mobilfunk (T-Mobile) und dem Internet-Geschäft (T-Online) um 5,4 Prozent auf 41,3 Milliarden Euro zu.

Einen Umsatzrückgang von 3,5 Prozent musste die Telekom dagegen in ihrer Festnetzsparte T-Com einstecken, die rund die Hälfte des Gesamtumsatzes beisteuert und unter anderem an der Öffnung des Ortsnetzes für die Konkurrenz über Call-by-Call-Gespräche litt. Bei der Dienstleistungstochter T-Systems stand Ende September ein Umsatzplus von einem Prozent.

Bis Ende September beliefen sich die Nettofinanzverbindlichkeiten der Telekom auf 49,2 Milliarden Euro. Damit verringerte sich die Schuldenlast binnen Jahresfrist um mehr als ein Viertel oder 15,1 Milliarden Euro. Ziel des Unternehmens waren bis Ende des Jahres zwischen 49,5 bis 52,3 Milliarden Euro.