Rentabilität

T-Com: Hauptumsatz im Festnetz künftig über Grundgebühren

Telekom denkt über Pauschal-Angebote für Sprachtelefonie nach
Von Marie-Anne Winter

Die letzten Grundgebührerhöhungen zeigten die Richtung an: Die Deutsche Telekom will künftig einen Großteil des Umsatzes im Festnetz über Grund- und Anschlussgebühren erzielen. Das sagte Josef Brauner, Chef der Festnetzsparte T-Com, in einem Gespräch mit der WirtschaftsWoche: "1996 kamen nur 25 Prozent des gesamten Umsätze von den Anschlussentgelten, aber 75 Prozent aus dem tatsächlichen Verkehr. In diesem Jahr kommen erstmals mehr als 50 Prozent von Anschluss- und Grundgebühren und der Rest aus den Verkehrsminuten."

Ziel sei eine weitere Steigerung der festen Umsätze, um sich vom eigentlichen Gesprächaufkommen unabhängig zu machen. "Eine Größenordnung von 80 Prozent und mehr halte ich für möglich", so Brauner.

Die entsprechenden Angebote würden von den Kunden gut angenommen. Die erst seit zwei Wochen geltenden Tarife, gegen einen Aufschlag bei der Grundgebühr 120 Minuten (Calltime 120) oder das gesamte Wochenende kostenlos (der neue XXL-Tarif) zu telefonieren, haben laut Brauner bereits "fast eine halbe Million Telekom-Kunden" genutzt. Neue Optionstarife wie ein Family-Tarif und ein Single-Tarif mit Flatrate seien ebenso vorstellbar wie langfristig eine Flatrate für die gesamte Woche. Regionalanbieter Hansenet startete Anfang Oktober bereits ein Flatrate-Angebot für Telefongespräche.