genehmigt

Die neuen Optionstarife der Telekom kommen zum 1. Oktober (aktualisiert)

Neue XXL-Variante und calltime 120
Von Marie-Anne Winter / Katharina Sobottka

Letzte Woche war schon im Handelsblatt zu lesen, dass die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) die neuen Optionstarife der Deutschen Telekom wohl genehmigen werde. Heute kam die Nachricht von der Telekom selbst, dass die neuen Tarife ab dem 1. Oktober eingeführt werden. Der Konzern hatte am 24. Juni Genehmigungsanträge für neue Billigtarife gestellt. Beide neuen Tarife aus der Aktiv-Plus-Familie sollen sowohl für Kunden mit einem T-Net- als auch T-ISDN-Anschluss der Deutschen Telekom verfügbar sein.

AktivPlus xxl (neu)

Mit dem neuen, zunächst AktivPlus xxl (neu) genannten Tarif kann man zukünftig Samstag und Sonntag sowie an bundeseinheitlichen Feiertagen kostenlos im Festnetz telefonieren und faxen. Kostenlose Internetverbindungen werden in Zukunft aber nicht mehr möglich sein. Diese kosten dann 1,6 bzw. 2,6 Cent pro Minute, je nachdem ob es sich dabei um eine City- oder Deutschlandverbindung handelt. Der Aufpreis zur Grundgebühr beträgt sowohl für T-Net- als auch T-ISDN-Kunden 9,22 Euro pro Monat.

Der "alte" Optionstarif AktivPlus xxl wird aber weiter bestehen bleiben. Für Kunden, die diesen Tarif gebucht haben, ändert sich zunächst nichts. Ob dieser Tarif aber auch nach dem 1. Oktober neu beauftragt werden kann, dazu wollte sich der Telekom-Sprecher Frank Domagalla nicht äußern. Ebenfalls weiterhin unklar ist, ob in diesem Tarif auch in Zukunft kostenlos gesurft werden kann. "Die Telekom hat diesen Tarif immer nur für Sprachtelefonie beworben." Der monatliche Aufpreis für AktivPlus xxl kostet bei T-Net-Anschlüssen 9,99 Euro und bei T-ISDN-Anschlüssen 7,61 Euro. Für T-Net-Kunden ist AktivPlus xxl (neu) damit sogar billiger.

Die Wettbewerber hatten der Telekom bei diesem Angebot Preisdumping vorgeworfen. Matthias Kurth, Präsident der Regulierungsbehörde, begründete die positive Entscheidung damit, dass der Tarif "nach der erfolgreichen Einführung der Carrier Selection im Ortsbereich grundsätzlich durch andere Wettbewerber nachbildbar" sei.

Die Gefahr einer möglichen Wettbewerbsbeeinträchtigung alternativer Verbindungsnetzbetreiber werde auch dadurch relativiert, dass bereits jetzt gerade an Wochenenden sehr günstige Call-by-Call- und Pre-Selection-Tarife angeboten werden. Selbst für einen Vieltelefonierer stellt sich durchaus die Frage, ob sich für ihn das Angebot der Telekom mit einem Preis von monatlich 9,22 Euro auf Grund seines Nutzungsverhaltens überhaupt lohnt. So kann für das gleiche Geld im Call-by-call-Verfahren über 17 Stunden im City-Bereich oder über 9 Stunden bundesweit im Monat telefoniert werden. Schließlich ist zu bedenken, dass die monatlichen Grundgebühren auch zu bezahlen sind, wenn sie nicht in Anspruch genommen werden, beispielsweise bei berufsbedingter Abwesenheit oder im Urlaub.

Außerdem wurde der Telekom auferlegt, monatlich über die Entwicklung der Kundenzahlen sowie des tatsächlichen Nutzungsverhaltens des Optionsangebotes zu berichten. Sollte sich die Nutzungsdauer deutlich verlängern, könnte dies zu einer anderen Entscheidung führen.

Der Tarif AktivPlus xxl (neu) ist zunächst bis zum 30. Juni 2004 genehmigt, während der "alte" Optionstarif AktivPlus xxl noch bis zum 30. September 2004 genehmigt ist, also auch so lange von der Telekom angeboten werden könnte.

Calltime 120

Weiterhin hat die Telekom künftig einen neuen Tarif namens calltime 120 im Programm. Für ein monatliches Grundentgelt von 4,22 Euro in Verbindung mit einem Telekomfestnetzanschluss erhält man jeden Monat automatisch 120 Gesprächsminuten für alle Festnetzgespräche in Deutschland. Dabei werden immer die ersten 120 Gesprächsminuten ins deutsche Festnetz, die in einem Abrechnungszeitraum anfallen, nicht berechnet, unabhängig, ob diese teuer zur Hauptzeit oder günstig zur Nebenzeit vertelefoniert wurden.

Ab der 121. Minute werden dann die üblichen Aktiv-Plus-Preise für City- und Ferngespräche verrechnet. Für Mobilfunk- und Auslangsgespräche fallen immer die "normalen" Telekomgebühren an, sofern Call by Call nicht genutzt wird. Dieser Tarif ist zunächst bis zum 31. März 2004 genehmigt. Der beantragte Ausschluss von Pre-Selection wurde bei beiden Optionstarifen abgelehnt. Damit bleibt diese wichtige Option weiterhin erhalten.

Die Telekom will mit der Tarifänderung in erster Linie junge Leute, Familien und Vieltelefonierer ansprechen, erläuterte ein Sprecher. Von den bundesweit mehr als 40 Millionen Festnetzkunden der Deutschen Telekom nutzten schon über 11 Millionen Optionstarife, die bei einem monatlichen Aufpreis verbilligte Minutenpreise enthielten.

Ob sich die neuen Optionstarife für Sie lohnen oder nicht, können Sie anhand unserer Infoseite ermitteln. Weiterhin haben wir Informationsseiten über die verschiedenen Anschlüsse der Telekom und über die unterschiedlichen Aktiv-Plus-Varianten für Sie zusammengestellt.