Zustimmung

E-Plus-Chef: Fusion mit o2 ist nur noch eine Frage des Preises

Auch Uwe Bergheim hält von Analysten errechneten Übernahme-Preis für überbewertet
Von Hayo Lücke

In der Frage um eine mögliche Fusion zwischen E-Plus und o2 hat sich nun auch der E-Plus-Chef Uwe Bergheim zu Wort gemeldet. Bereits Ende letzter Woche sagte ein Sprecher der E-Plus Muttergesellschaft KPN, der von Analysten errechnete Kaufpreis von ein bis zwei Milliarden Euro für o2 sei unangemessen hoch. Dieser Auffassung ist auch Bergheim, für ihn ist das Zusammengehen der beiden Konkurrenten nur noch eine Frage des Preises.

Gegenüber der Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) sagte Bergheim: "Wenn 80 Prozent des deutschen Marktes bei zwei großen Anbietern liegen, dann ist es im Rest eng. Wir wollen elf Millionen Kunden erreichen, uns fehlen dazu noch zwei bis drei Millionen, die kann man kaufen oder organisch aufbauen". Durchaus möglich sei es, dass man schon morgen einen Verkäufer finde, der profitable Kunden für einen Preis anbietet, den man bezahlen wolle. Wie der KPN-Sprecher in der vergangenen Woche fügt auch Bergheim mit an, dass die Integrationskosten der o2-Kunden bei rund einer Milliarde Euro liegen würden: "Die schlage ich auf den Preis drauf. Und damit ist es im Moment überbewertet".

Laut Branchenkreisen wartet KPN nur noch darauf, dass mmo2 [Link entfernt] , die britische Mutter von o2, auf einen akzeptablen Preis heruntergeht. Bergheim gab in einem Interview an, man habe zwar in der Vergangenheit Gespräche geführt, derzeit fänden aber keine Verhandlungen statt. Nach Angaben der FTD hat KPN-Finanzchef Maarten Henderson kürzlich bekannt gegeben, man wolle bei einer Übernahme "das eigene Schicksal selbst bestimmen". Gemessen an diesen Aussagen wird es im Falle einer Fusion wohl nicht zu einer Gemeinschaftsfirma kommen.