Duell

Multimedia-Handys bringen T-Mobile und Vodafone mehr Umsatz

Vodafone-Chef von Kuczkowski kündigt Preissystem für Vodafone live! an
Von Hayo Lücke

Immer mehr Kunden setzen auf neuartige Multimedia-Handys und auch für die Zukunft bauen die beiden größten Mobilfunkanbieter Deutschlands, T-Mobile und Vodafone, auf mobile Datendienste. Sowohl T-Mobile-Chef René Obermann, als auch der Chef von Vodafone, Jürgen von Kuczkowski, äußerten sich in einem Gespräch mit dem Handelsblatt für die Zukunft optimistisch, was den Erfolg der Multimediaportale t-zones bzw. Vodafone live! angehe.

Seit dem Start der t-zones im April hat T-Mobile insgesamt 450 000 Kunden für das Multimediaportal gewinnen können, Vodafone kann bereits über 700 000 live!-Kunden verzeichnen, ist allerdings auch schon im Oktober vergangenen Jahres mit dem multimedialen Angebot an den Start gegangen. Ein Trend lasse sich aber schon jetzt ablesen: "Die Umsätze dieser Kunden steigen", sagt von Kuczkowski gegenüber dem Handelsblatt, führt aber weiter aus, dass sich dies unterm Strich erst dann bemerkbar mache, "wenn wir mehrere Millionen Vodafone-live!-Kunden haben". Um dieses Ziel zu erreichen, bastelt Vodafone offenbar bereits an einem neuen Preissystem. Die bisherige Abrechnung nach Datenvolumen sei für den Kunden nicht ausreichend nachvollziehbar. Man müsse mehr mit Festpreisen arbeiten, kündigte von Kuczkowski an.

Bereits durch die Preissenkungen im Frühjahr haben die beiden Unternehmen mehr Kunden dazu gebracht, mobil im Internet zu surfen. Rene Obermann sagt hierzu: "Das Datenvolumen in unseren Netzen hat sich von Monat zu Monat um 20 Prozent gesteigert". Angesprochen darauf, wie konkret sich dies auf den monatlichen Umsatz pro Kunde auswirke, nannte Obermann keine konkreten Zahlen, lies aber durchblicken, dass Kunden, die in Besitz eines Multimedia-Handys seien, monatlich drei bis sechs Euro mehr für die Handynutzung ausgeben.

Preissenkungen, wie jüngst bei den Jubiläumstarifen von E-Plus, sind indes bei Vodafone nicht zu erwarten. Jürgen von Kuczkowski wörtlich: "Das sind Promotionangebote. Außerdem kann das nicht wirtschaftlich sein. Das ist nicht der Weg, den wir gehen werden. Denn damit können Sie keine Investitionen in die neue UMTS-Technik finanzieren". Ferner führt von Kuczkowski aus, dass Mobilfunkgespräche auch künftig teurer bleiben werden als Festnetzgespräche. Dies sieht auch Obermann so: "Der Mobilfunk wird dem Festnetz in puncto Preis und Bandbreite immer unterlegen sein".