kabellos und mehr

Deutsche Telekom auf der IFA: "Everything Wireless"

10 bis 20 Prozent Marktanteile im Ortsnetz verloren
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Auf der heutigen Pressekonferenz von T-Com, der Festnetzsparte der Deutschen Telekom, anlässlich der Eröffnung der Berliner Internationalen Funkausstellung gab das Bonner Unternehmen aktuelle Nutzerzahlen des Breitbandinternetzugangs T-DSL bekannt. So nutzen derzeit 3,9 Millionen Kunden T-DSL, bis Jahresende rechnet Josef Brauner, Chef der T-Com, mit mindestens 4,2 Millionen Anschlüssen. Ursprünglich war die Deutsche Telekom von 4 Millionen Kunden für T-DSL bis Jahresende 2003 ausgegangen. Im Bereich des über T-DSL abgewickelten Datentraffics legte T-Com imposante Zahlen vor: Im Jahre 2001 betrug der in den DSL-Netzen abgewickelte Traffic 33,5 Millionen Gigabyte, in 2002 wurden 172,3 Millionen Gigabyte erreicht und für 2003 wird mit 410 Millionen Gigabyte gerechnet.

Zu den aktuellen Gerüchten und Spekulationen um die Erweiterung des Vermarktungsgebietes von DSL auf die vor allem in Ostdeutschland vertretenen Glasfaser-Netze war in Berlin nur wenig Neues zu hören. Achim Berg, Marketingvorstand der T-Com, bestätigte, dass aktuell die Opal-Netze dort für die Schaltung von DSL überbaut werden, wo dies wirtschaftlich sinnvoll erscheint. Einen genauen Starttermin bzw. Konditionen für DSL in Glasfaser-Netzen waren noch nicht zu erfahren.

T-Com sieht zukünftig in der Kombination von T-DSL und Wireless LAN (W-LAN) großes Wachstumspotential beim Privatkunden zuhause. Durch die Integration von W-LAN in die herkömmlichen DSL-Modems bzw. in kleine TK-Anlagen erhält man einen Breitband-Internetzugang ohne lästige Kabel, den man in jedem beliebigen Zimmer und auch auf Balkon oder Terrasse nutzen kann.

MMS kommt im Festnetz erst im nächsten Jahr

Auf der CeBIT 2003 wurde die Möglichkeit, künftig auch im Festnetz Multimedianachrichten (MMS) zu versenden, erstmals der Öffentlichlichkeit vorgestellt. Seinerzeit wurde ein Start zur IFA im Herbst diesen Jahres versprochen. Diesen Termin kann die T-Com nun auf Grund von noch nicht abgeschlossenen Standardisierungsarbeiten nicht halten und spricht nun von einer Markteinführung im ersten Halbjahr 2004. Eine genaue Darstellung der mit MMS im Festnetz verbundenen Nutzungsmöglichkeiten entnehmen Sie bitte unserem CeBIT-Special zum gleichnamigen Thema.

Intensiver Wettbewerb im Ortsnetz

Anfang Juli zur Zeit der Einführung von Pre-Selection im Ortsnetz wurde der Deutschen Telekom wiederholt vorgeworfen, dass der Ex-Monopolist bewußt die Freischaltung der Pre-Selection-Aufträge verzögere, um die Konkurrenten zu behindern. Mittlerweile hat T-Com hier schneller als zuvor befürchtet gearbeitet und binnen 6 Wochen bereits 700 000 Kundenaufträge geschaltet.

Auch zum Marktanteil der Konkurrenten äußerte sich T-Com: Derzeit hat der Ex-Monopolist nach Aussagen von Chef Josef Brauner etwa 10 Prozemt Marktanteil im Ortsnetz an die Call-by-Call- und Pre-Selection-Konkurrenten verloren, bis Jahresende rechnet er mit ca. 20 Prozent, vorausgesetzt an den Preisen der Konkurrenz ändert sich nichts. Diese bieten derzeit zu bestimmten Tageszeiten Ortsgespräche unter den Einkaufspreisen an, Herr Brauner ist "gespannt, wie lange einzelne Anbieter diese Dumping-Angebote noch durchhalten."