3G 4free

Großbritannien: UMTS-Handys kostenlos

Verkaufszahlen weiter deutlich hinter den Erwartungen zurück
Von Volker Schäfer

Der erste UMTS-Anbieter in Großbritannien, 3 UK, wartet weiterhin auf Erfolg. Auch die Anfang Juni erfolgte Preissenkung für Telefongespräche verhalf dem Tochterunternehmen der Hongkonger Firma Hutchison Whampoa bislang nicht zu dem erhofften Publikumsinteresse. Nun wird auch die Hardware zur Nutzung der 3G-Dienste nochmals günstiger.

Über britische Handelsketten wie zum Beispiel Carphone Warehouse werden die "3"-Handys von NEC und Motorola ab sofort sogar kostenlos angeboten, wenn der Kunde sich für einen Vertrag im Tarif "VideoTalk 750" entscheidet. Bislang musste man für ein UMTS-Telefon von "3" mindestens rund 140 Euro zahlen.

Durch die Aktion hofft das Unternehmen, sein Ziel, bis zum Jahresende rund eine Million Kunden zu gewinnen, noch erreichen zu können. Bislang haben sich erst rund 25 000 Handyfans für das Angebot des neuen Netzes entschieden. Ob die Rechnung aufgeht, ist fraglich, denn der "VideoTalk 750" kostet umgerechnet stolze 108 Euro monatliche Grundgebühr. Dafür beinhaltet er zum Beispiel 750 monatliche Freiminuten.

Man kann also für die 108 Euro Grundgebühr zwölfeinhalb Stunden telefonieren. Rein rechnerisch kommt man - bei idealer Ausnutzung der Inklusivminuten - somit auf einen Minutenpreis von knapp 15 Cent. Das ist nicht gerade günstig, so dass es fraglich ist, ob das neue Angebot wirklich den UMTS-Markt beleben kann.

Fair ist die Mindestvertragslaufzeit von nur zwölf Monaten. So haben UMTS-Fans, die schon jetzt bei der neuen Technik dabei sein wollen, in einem Jahr die Chance, sich ggf. für einen anderen Netzbetreiber zu entscheiden. Bis zum Jahresende wollen nämlich auch o2 UK, Vodafone, Orange und T-Mobile UK ihre 3G-Angebote starten.