teuer

Preiserhöhung bei Iridium

Grundgebühr für Satellitenhandy fast verdoppelt
Von Volker Schäfer

Das Satellitenhandynetz Iridium wird für Gelegenheitsnutzer immer unattraktiver. Nachdem es nach dem Comeback des einzigen weltweit verfügbaren Telefonnetzes vor gut zwei Jahren zunächst recht günstige Vertragskonditionen mit monatlichen Grundgebühren ab 15 US-Dollar (13 Euro) gab, wurden die Grundpreise nun gleich zweimal innerhalb weniger Monate erhöht.

Schon zum Jahreswechsel zogen die Preise bei den meisten Providern auf 19 bis 22 Dollar (16,50 bis 19 Euro) an. Nun folgte eine weitere Erhöhung auf 27 bis 30 Dollar (der genaue Betrag ist von Provider zu Provider verschieden). Damit liegen die Grundgebühren nun nicht mehr auf dem Niveau von Privatkunden-Mobilfunkverträgen, sondern im Bereich von Geschäftskunden-Verträgen.

Damit verliert Iridium für Privatkunden erheblich an Attraktivität. Wer als Urlauber in mit terrestrischem Mobilfunk unversorgte Gebiete fährt und seine Karte bislang nur wenige Wochen im Jahr eingesetzt hat, wird kaum bereit sein, die neuen Konditionen mitzutragen. Andererseits war das Iridium-Handy für diese Klientel bislang vor allem auch so etwas wie eine mobile Notrufsäule.

Eine Alternative zu einem Vertrag könnte eine Iridium-Prepaidkarte sein, die rund 300 Euro kostet und 200 Inklusiv-Minuten beinhaltet. Nachteil: Einmal im Jahr muss die Karte mit ebenfalls 300 Euro nachgeladen werden, sonst verfällt sie. Die frühere Möglichkeit, eine SIM-Karte zum Beispiel von T-Mobile, Vodafone, E-Plus oder o2 in einem Iridium-Handy zu betreiben, besteht mangels Roaming-Abkommen nicht mehr.

Eine gleichwertige Konkurrenz zu Iridium ist derzeit nach wie vor nicht in Sicht. GlobalStar, das auch mit SIM-Karten terrestrischer Mobilfunknetze funktioniert, deckt nach wie vor große Teile Afrikas, sowie auch Teile Asiens und Ozeaniens nicht ab. Immerhin ist nach einer Umstrukturierung der Betreibergesellschaft aber inzwischen der Fortbestand des Netzes mittelfristig gesichert.

Thuraya, das ebenfalls auch mit fremden Karten funktioniert, deckt nur Mittel- und Südeuropa, Nordafrika und Teile Asiens ab. Trotz eines zweiten Satelliten wird es auf absehbare Zeit kein größeres Verbreitungsgebiet geben. Der zusätzliche Satellit soll vielmehr Backup- und Reservekapazitäten bereitstellen.

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