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Definitiv: UMTS-Standorte von mobilcom gehen an E-Plus

E-Plus kauft das gesamte Netz für 20 Millionen Euro
Von Marie-Anne Winter

Nach den Verzögerungen in der letzten Woche steht es fest: mobilcom veräußert seine 3 723 UMTS-Standorte sowie Systemtechnik und einzelne Softwarekomponenten an den Düsseldorfer Mobilfunkanbieter E-Plus. Rund 2 000 dieser Standorte sind bereits ausgebaut, 931 mit der notwendigen UMTS-Netztechnik ausgestattet. E-Plus zahlt dafür 20 Millionen Euro. Ein entsprechender Vertrag wurde heute unterzeichnet. Davon erhält France Télécom entsprechend der Vereinbarung, die mobilcom bis zum 31. Dezember 2003 von sämtlichen Verpflichtungen aus dem UMTS-Geschäft freihält, 18 Millionen Euro.

Die Wirksamkeit des Vertrages steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Bundeskartellamtes. Außerdem muss der ohnehin notwendige Personalabbau zum nächstmöglichen Zeitpunkt erfolgen.

"Obwohl die Verhandlungen unter Zeitdruck standen, ist das Ergebnis für mobilcom positiv", so mobilcom-Vorstandsvorsitzender Thorsten Grenz. Falls ein Verkauf zu diesem Zeitpunkt nicht gelungen wäre, hätte mobilcom sofort beginnen müssen, das Netz abzubauen, um das Kostenrisiko zu minimieren. France Télécom trage lediglich bis Ende des laufenden Jahres die aus dem Abbau resultierenden Kosten.

"Nach dem Verkauf der UMTS-Standorte sind wir strategisch klar positioniert und können uns auf unser Kerngeschäft als Mobilfunk-Service-Provider konzentrieren", sagt Grenz. Außerdem habe mobilcom nach der Veräußerung des Festnetz-Geschäftes an die Konzerntochter freenet einen integrierten Internet-Service-Provider mit einer eigenen, leistungsfähigen Infrastruktur im Portfolio.

E-Plus kann durch den Vertrag Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe einsparen, die notwendigen Kosten für die Integration und die Reorganisation der Netz-Komponenten sind dabei schon berücksichtigt. Weil sich sowohl mobilcom als auch E-Plus für Nokia und Ericsson als Lieferanten der Netztechnik entschieden haben, können mobilcom-Infrastruktur-Komponenten auch von E-Plus genutzt werden.

Uwe Bergheim, Chief Executive Officer von E-Plus sagt: "Der Kauf der UMTS-Infrastruktur von mobilcom verschafft uns Vorteile. Wir bekommen die passenden UMTS-Standorte und die Infrastruktur zu einem fairen Preis und sparen obendrein noch Zeit beim Roll Out. Das stärkt unsere Position im Markt."

E-Plus wird nach eigenen Angaben die Vorgaben der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) erfüllen und bis Ende des Jahres 25 Prozent der deutschen Bevölkerung mit seinem UMTS-Netz erreichen.