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MobilCom: Selbstbewusste Hoffnung

Büdelsdorfer rechnen mit operativem Jahresgewinn für 2003
Von Marie-Anne Winter

Im letzten Jahr wurde das Unternehmen mit Ach und Krach vor der Pleite gerettet, jetzt rechnet MobilCom für Gesamtjahr 2003 im operativen Geschäft sogar mit einem Gewinn. Das berichtet heute die Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ). Der Konzern profitiere kurzfristig von der Entschuldung durch France Télécom und dem Ausstieg aus UMTS. Durch den Ausstieg aus dem Mobilfunk der dritten Generation entfallen nicht nur Investitionskosten, sondern auch eine Zinslast von rund 400 Millionen Euro, die das Ergebnis in der Vergangenheit ins Minus gedrückt hatten. Außerdem hat MobilCom einen großen Teil der Belegschaft entlassen.

Die Zahl der Arbeitsplätze bei MobilCom ist zum Jahresende auf 3 000 gesunken. Bis Ende Juni werden noch 500 bis 600 Stellen wegfallen. Auch die Anzahl der 275 MobilCom-Läden soll reduziert werden.

Für das vergangene Jahr muss das Unternehmen wegen der Abschreibungen auf die UMTS-Lizenz einen Milliardenverlust verbuchen. Operativ liege das Ergebnis vor allem wegen der teuren Sanierungskosten unter dem von 2001. Insbesondere beim Mobilfunk geht das Ergebnis in den Keller, im Festnetz sieht es etwas bessser aus. Die Zahl der Mobilfunkkunden soll bis Ende 2002 auf knapp 4,8 Millionen gesunken sein, während es Anfang 2002 es noch über fünf Millionen waren. MobilCom hat eine sechstellige Anzahl von Kunden ausgebucht, die keinen Umsatz generiert haben. Dafür konnte Mobilcom im Dezember 50 000 Neukunden werben, im Januar 2003 sank die Zahl auf 35 000. Grenz erklärt das mit einem geringen Budget zur Kundengewinnung.

Geprüft wird zur Zeit auch der Verkauf von Aktien der MobilCom-Tochter freenet. Dies sei aber erst sinnvoll, wenn freenet wie geplant bis Jahresmitte das Festnetz von MobilCom übernommen habe. Der Verkauf des MobilCom-Festnetzes an die Internet-Tochter hat aber schon Kritiker auf den Plan gerufen. So reklamiert 3U, dass die Kaufsumme zu niedrig sei.