Kritik

3U kritisiert Verkauf der MobilCom-Festnetzsparte an freenet (aktualisiert)

Büdelsdorfer Unternehmen hält an Verkauf fest
Von dpa / Hayo Lücke

Die schleswig-holsteinische Mobilfunkgesellschaft MobilCom hält trotz der Kritik des Konkurrenten 3U daran fest, ihren Festnetzbereich an die eigene Tochtergesellschaft freenet.de zu verkaufen. Festnetztelefonie und Internetzugang seien technisch und wirtschaftlich eng verbunden, heißt es in einer MobilCom-Mitteilung. Ihre Zusammenführung bei freenet.de sei daher sinnvoll. Der isolierte Verkauf des Festnetzes berge dagegen erhebliche rechtliche Risiken.

Die Telefongesellschaft 3U TELECOM AG hatte den Verkauf kritisiert und ein offenes Bieterverfahren gefordert. Der geschlossene Vorvertrag sei ein Missbrauch öffentlich verbürgter Sanierungskredite und führe zu Wettbewerbsverzerrung, erklärte 3U heute in Frankfurt. Der vorgesehene Verkaufpreis von 35 Millionen Euro sei nach Einschätzung von 3U deutlich zu niedrig. 3U selbst habe am 18. Februar diesen Jahres 40 Millionen Euro für das Festnetz geboten. Das Gebot sei in dieser Woche auf 60 bis 70 Millionen Euro erhöht worden. MobilCom habe aber an diesen Angeboten kein Interesse gezeigt.

Dazu erklärte MobilCom, das Angebot von 3U sei in wesentlichen Teilen nicht ausreichend spezifiziert und - soweit bewertbar - wirtschaftlich nachteilig. Der V erkaufsprozess sei noch nicht abgeschlossen. Der MobilCom-Vorstand erwarte aber, dass Aufsichtsrat, Kreditgeber und Bürgen dem Verkauf an freenet.de zustimmen werden.