Elektrosmog

Höheres Strahlenrisiko bei MMS-Handys

Öko-Test untersucht Kamera-Handys auf Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit
Von Marie-Anne Winter

Die Mobilfunkbranche erfreut sich derzeit am Erfolg des Multimedia Messaging (MMS) und den positiven Absatzzahlen für Kamera-Handys. Aber wie kaum anders zu erwarten, trüben nun die ersten Spielverderber das schöne Bild. Denn weil MMS relativ lange brauchen, um von Handy zu Handy übertragen zu werden, nimmt auch die Zeitdauer zu, der man sich den hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (Elektrosmog) aussetzt, die Handys nun einmal produzieren. Und damit steigen auch die gesundheitlichen Auswirkungen der Handy-Strahlung.

ÖKO-TEST hat in Zusammenarbeit mit dem Fachmagazin Connect sechs aktuelle Kamera-Handys entsprechend gestestet. Im Test waren sowohl Mobiltelefone, die mit einer zusätzlichen Kamera aufgerüstet werden können, als auch Geräte mit integrierter Digitalkamera. Neben den von Connect überprüften technischen Leistungen haben die von ÖKO-TEST beauftragten Labore untersucht, ob und welche gesundheitlichen und ökologischen Belastungen für Mensch und Umwelt von den Geräten ausgehen.

Getestet wurden das Nokia 7650, das T300 und das T68i von Sony Ericsson, das Motorola T720, das Siemens S55 und das Sharp GX 10. Informationen zu diesen Geräten finden Sie auf unserer Info-Seite. Vier Kamera-Handys wurden mit "befriedigend", zwei Modelle mit "ausreichend" bewertet. Dabei sind die Ergebnisse des technischen Tests fast durchweg besser aus als die Bewertung der Strahlenbelastung. Mit einem maximalen SAR-Wert von 0,35 Watt pro Kilogramm ist das Nokia 7650 das Handy mit dem niedrigsten SAR-Wert in der Connect-Bestenliste und erreicht ein "befriedigend" bei der Strahlung. Vom T300 (0,8 Watt pro Kilogramm) von Sony Ericsson und dem Motorola T720i (0,93 Watt pro Kilogramm) geht dagegen eine deutlich höhere Strahlenbelastung aus. Alle Handys enthalten halogenorganische Flammschutzmittel auf der Platine und chlorierte Kunststoffe im Zubehör, wie z.B. den beigelegten Netzkabeln. Einige dieser Flammschutzmittel bilden bei der Verbrennung hochgiftige Dioxine und sind daher beim Umweltzeichen Blauer Engel für Drucker und Notebooks verboten. Den vollständigen Test gibt es in der März-Ausgabe vom Öko-Test, die für 3,5 Euro erhältlich ist. Zum gleichen Preis ist auch das aktuelle Heft von Connect erhältlich.