drahtlos glücklich

WLAN-Markt im letzten Jahr stark gewachsen

Marktforscher: Anbieter dürfen Einstieg in öffentliche WLANs nicht verpassen
Von Marie-Anne Winter

Drahtlose Netzwerke, so genannte WLANs, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Firmen, aber auch zunehmend Privatkunden loggen sich mit mobilen Endgeräten rund um die Welt in die schnellen lokalen Netzwerke ein. Wie das Marktforschungsunternehmen Northstream berichtet, sind die Verkaufszahlen für WLAN-Technik im letzten Jahr stark gestiegen.

Der globale Markt für WLAN-Ausrüstung wuchs demnach im vergangenen Jahr um 70 Prozent. Das Gesamtvolumen erreichte mittlerweile 2,1 Milliarden Dollar. Zunehmend nutzen die Unternehmen in Nordamerika, Asien und Europa diese Technik als integralen Bestandteil ihrer IT-Infrastruktur. Darin läge allerdings auch die Gefahr, dass die öffentlichen WLANs vernächlässigt werden. Um Nutzer auch für öffentliche WLANs (Hot Spots) zu gewinnen, müssen sich die Funknetzanbieter weiterhin anstrengen, ansonsten könnten sie im Wettbewerb zunehmend ins Abseits geraten.

Das Problem sei allerdings, dass sich dieser Markt schwer einschätzen ließe und vermutlich eher geringe Gewinnmargen brächte. Die schwedischen Marktforscher gehen allerdings davon aus, dass die Nutzung mobiler Services aller Art insgesamt zunehmen wird, wenn auch öffentliche WLANs neben neuen mobilen Technologien wie GPRS und UMTS angeboten werden. Davon könnte umgekehrt auch Attraktivität dieser neuen Mobilfunk-Dienste profitieren.

Bisher lässt sich noch ein erheblicher Unterschied zwischen dem Erfolg von WLAN in Unternehmen und Privathaushalten und dem Umsatzpotenzial von öffentlichen WLANs in Cafés, Hotels, Flughäfen und weiteren belebten Orten feststellen. Die Nutzung öffentlicher WLANs erfordert nicht nur ein fachliches Interesse der Kunden, sondern auch die Kenntnis verfügbarer Einwählpunkte und natürlich ein geeignetes Endgerät. Erschwerend kommt hinzu, dass es noch keinen einheitlichen Standard gibt, mit dem die Hot Spots verschiedener Anbieter mit einer generellen Anmeldung genutzt werden können.

In Deutschland befasst sich derzeit der eco-Verband mit der Erstellung eines Standards für WLAN, zum Beispiel mit Regelungen zum Roaming, Verfahren für Billing und Accounting, Sicherheits- und Rechtsfragen. Im Unterschied zu UMTS ist der WLAN-Markt nicht über Lizenzen an einige wenige Großunternehmen geregelt, sondern setzt sich, ähnlich wie das stationäre Internet, aus vielen Firmen zusammen, die Hot Spots und Hot Zones (Areale mit mehreren Funkzellen) betreiben. In Deutschland sind inzwischen etwa 800 Anbieter am Markt, die es zu koordinieren gilt, damit Kunden WLAN künftig einfach und tatsächlich von überall aus nutzen können.